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Arbeit und Spaß an der dänischen Küste

Klausurwoche 4.0 – Die Grenzen verschwimmen.

Wenn die Kurvenkratzer-Gang auf Klausurwoche geht, vermischt sich Intensität mit Entspannung, Arbeit mit Freude, Kolleg:innen mit Freund:innen. In vollständiger Besetzung und voller Motivation hecken wir unsere Zukunft auf der dänischen Insel Rømø aus. 

Die Klausurwoche ist so gut wie vorbei. Die Gang sitzt auf der Terrasse – David mit der Gitarre in der Hand und Clara mit dem Mikrofon. Die Gruppe kann sich nicht für einen Song entscheiden, bis plötzlich einer angestimmt wird, den jede:r kennt.  

Und alle singen aus einem Hals: “Home, let me come home. Home is wherever I’m with you.” Der Text ist bezeichnend. Wo auch immer die Kurvenkratzer gemeinsam aufschlagen, ist zu Hause. Sei es in Martinas Wahlheimat Dänemark, in Wien, auf einem Kongress oder wo auch immer es uns so hintreibt. 

Teamliebe? Selbstverständlich. 

Würde uns jemand eine Weile zuschauen und dann raten müssen, warum wir uns als 12-köpfige Gruppe versammelt haben, würde diese Person eine Menge Optionen in Betracht ziehen, nur um am Ende erstaunt festzustellen, dass wir in der Tat Kolleg:innen sind, die sich zum Arbeiten treffen. Und das schon das vierte Jahr in Folge.

Gruppenselfie vor Flugzeug
Die Planung der Anreise und Abholung eines 12-köpfigen Teams vom Flughafen oder Bahnhof wird zu einer wahren logistischen Herausforderung – ein kreatives Tetris-Spiel, das Geschick und Organisationstalent verlangt. (Foto: Privat)

Das Team ist im letzten Jahr rasant gewachsen. 2023 waren wir noch zu siebt auf Klausur, diesmal sind es ZWÖLF(!). Nicht nur deswegen sind wir uns dem unglaublichen Glück bewusst, Freund:innen zu sein.  

Denn nicht jede:r in der Kurvenkratzer-Gang hat sich vorab gekannt und es hätte ja auch so kommen können, dass sich zwei nicht leiden, oder nicht miteinander arbeiten können. Aber so kam es nie. Ganz im Gegenteil – es herrscht Teamliebe. Durch. Die. Bank. So harmonisch wie in manchen Familien nur an Weihnachten.

Einmal Arbeit mit Freude bitte. 

Unser Erfolgsrezept? Es wird über ALLES geredet. Es darf gelobt, geflucht, geweint, kritisiert und getrunken werden. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt auf produktive Art – so wie die Tech-Riesen es immer vorpreisen, um ihre Mitarbeiter:innen zufrieden und kreativ zu halten. Das passiert bei uns ganz natürlich. 

Gruppe sitzt am Tisch
Unsere Gedanken nehmen Form an: Post-Its nämlich. (Foto: Privat)

Jede:r hat ein individuelles Talent, das die Gruppe komplementiert und von allen geschätzt wird.  

Mit diesem grundsätzlichen Respekt vor den einzigartigen Fähigkeiten eines jeden Gangmitglieds (plus literweise Kaffee) machen wir uns Morgen für Morgen an die Arbeit. Wobei unsere Methoden so vielfältig sind, dass es sich nur selten wie Arbeit anfühlt. Ein kleiner Auszug aus fünf Tagen Hirnakrobatik gefällig?  

Manches wurde in der großen Gruppe besprochen, anderes in Kleingruppen visioniert; danach stellten wir unsere Ideen vor der gesamten Frau- und Mannschaft auf den Prüfstand. Wir entwickelten Personas, um unsere Identität zu definieren, erklärten Konzepte mit Figuren und anderen Gestaltungselementen im Sinne des Rapid Prototyping – und aktivierten uns zwischendurch mit angeleiteten Übungen. 

Die Resultate der Brainstormings sind nun stichwortartig auf Post-Its verewigt – so frisch und farbenfroh wie die Zukunft von Kurvenkratzer und InfluCancer. 

Ein höchsterwünschter Nebeneffekt der Klausurwoche ist, dass jede:r von uns mit einem vollen Tank Motivation heimkehrt, der locker bis zum nächsten Jahr hält. Viele der Ideen, die zwischen den Dünen der Wattmeerinsel Rømø entstanden sind, werden schon bald ihren Weg in die Welt finden. 

Daheim ist, wo das Lagerfeuer ist. 

Denn dort ist die kurvenkratzer’sche Seelenheimat – ein Lagerfeuer auf einem einsamen Strand. Ein Ort, den wir jedes Jahr aufs Neue aufsuchen, um einmal nach der Arbeit Nudelsalat zu mampfen und die schier unendliche Weite des Horizonts zu genießen.  

Gruppe wandert am Strand
Die Kurvenkratzer-Gang auf dem Weg zu einem der besten Plätze auf dieser Welt. (Foto: Privat)

Und so entfaltet sich die Szene: 

Patient Advocate Claas und Reisefreak David quatschen über die Wiener Punk-Szene. Community-Mom Lena und Schauspielikone Clara kichern derweil unablässig wie gluckende Hennen. Redaktionssenior Flo und Frontfrau Martina schwelgen in den Erinnerungen ihrer gemeinsamen Jugend. Grafikqueen Leni und die chronisch kreative Katja reden über Beziehungen.

Zeremonienmeisterin Tanya und Vereinshoheit Eva rappen abwechselnd Eminem-Lyrics und tratschen über ihre Familien. Alleskönnerin Claudia und Düsentrieb-Dürten fragen sich gegenseitig über das Kite-Surfen und Swing-Tanzen aus. 

Während sich alle in guten Gesprächen vertiefen, geht die Sonne spektakulär unter und die Milchstraße zeigt sich nach und nach. Am Ufer entdecken wir, dass sich fluoreszierendes Plankton zeigt, wenn man den Sand mit den Füßen aufwühlt. Währenddessen singt Lena mit ihrem unvergleichlichen Vibrato eine Arie. Claas und Clara packen ihr Repertoire an Partykunststücken aus. Im nächsten Moment tanzen alle zu schlechtem Cloud-Rap.  

Manche würden sagen, wir seien schräg, wir nennen es Teambuilding. 

Alle Fotos entstammen einer Smartphone-Kamera der Kurvenkratzer-Gang.

Titelfoto: Martina Hagspiel

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