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Working Holiday done right.

Klausurwoche 3.0 – Kurvenkratzer in Bestform

Das dritte Jahr in Folge hat es die Kurvenkratzer-Gang an das westdänische Ufer gespült, wo sie sich zu einer unschlagbaren Einheit geformt hat. Und nicht nur das, hart gearbeitet hat sie auch. Was sonst noch passiert ist? Ein heiterer Bericht über eine gediegene Klausurwoche ohne Wind.

Würdest du von Wien nach Dänemark fliegen, den Zug ins idyllische Dorf Døstrup nehmen, dort von einem lustigen Norddeutschen im Pickup mitgenommen werden, über einen Wattmeerdamm auf die quirlige Insel Rømø fahren und kurz vor den Dünen in den Wald abbiegen, dann würdest du ein verwinkeltes Häuschen mit Reetdach vorfinden, in dem sechs lachende Kurvenkratzer:innen vor einem riesigen Haufen Stickern sitzen, die sie auf weiße Flipcharts kleben, um dem Rest der Gang zu erklären, was der Plan fürs nächste Jahr Kurvenkratzerei sein sollte. 

Rømø ist das Sylt für Arme. Und das, obwohl es in Dänemark liegt. (Foto: privat)

Unser heißgeliebtes Sommerquartier 

Glückwunsch! Du hast es zur Sommerresidenz der Kurvenkratzer-Gang geschafft. Unser seelisches Zuhause, wo wir nun schon den dritten Sommer in Folge arbeiten, planen, visionieren, diskutieren, Herzerlbier trinken und ganz generell unser bestes Leben leben.  

Gleich nebenan findest du den Südstrand, einen sonnen- und je nach Tageszeit auch wassergefluteten Sehnsuchtsort, dem wir nach jedem Arbeitstag einen Besuch abstatten.  

Das Leben hier ist einfach. Man isst mehr als sonst, gibt den Augen Auslauf in der Weite, spaziert und unterhält sich ausgiebig, nur, um dann jeden Abend vollkommen erschöpft ins Bett zu fallen. Haach, pura vida (pures Leben). Selbstverständlich nicht nur wegen dem Ort. 

Das Kurvenkratzer-Team auf Strandliegen vor einem Haus mit Reetdach.
Die Kurvenkratzer-Gang bei der Hausbesetzung. (Foto: privat)

Wir haben unsere Bestform erreicht

Oft ist das dritte Album einer vielversprechenden Band ihr bestes. Man denke an Radiohead’s “OK Computer” oder The Clash’s “London Calling”. Der Sound muss eben erst reifen, die Formation sich fügen und die Chemie untereinander entwickeln.  

Genau das ist dieses Jahr bei uns passiert. Die Gang ist (nicht erst seit der Klausurwoche) eine Einheit wie noch nie. Unsere zwei Neo-Kurvenkratzer:innen Flo und Leni haben dieses Team im wahrsten Sinne des Wortes vervollständigt. 

Flo als erfahrener Redakteurssenior mit zielgerichtetem Blick und lockerem Auftreten, den Martina noch aus der Oberstufe kennt. Leni als geschickte Illustratorin mit frischer Fantasie und entzückendem Enthusiasmus, die wiederum Lenas Oberstufenzeit beglückt hat. Das Resultat der Vereinigung? Stilsicherer Sound (noch lauter!), richtige Family-Vibes, eindeutige Rollen und natürlich: multiplizierter Spaß. Was uns verbindet? Flo hat es schon früh erkannt: Wohl der gesunde Hang zum Individualismus. 

Porträt von Flo, mit einer Blume hinter dem Ohr.
Flo, der allwissende Redaktionssenior. (Foto: privat)
Leni stellt sich mithilfe von Stickern vor.
Leni, das geschickte Design-Päckchen. (Foto: privat)

Spielen und arbeiten: Ist das nicht ein und dasselbe? 

Im letzten Jahr hatten wir schon massive Pionierarbeit geleistet, sodass wir nun auf stabilem Grund weiterbauen konnten. Wortwörtlich, denn wie es bei uns üblich ist, drücken wir unsere Ideen auch mit fantasievollen Lego-Konstruktionen aus. Und wenn die nicht reichen, dann sind es eben Meme-Sticker. Jaja, das mit dem um die Ecke denken, um geradeaus zu kommunizieren, ist nicht nur so dahingesagt, sondern auch gelebte Arbeitskultur.  

An was wir gearbeitet haben? Nun ja, wenn du es genau wissen willst: 

  • Zuallererst warfen wir einen Rückblick aufs letzte Jahr. Was ist seit August 2022 passiert? Ein wenig auf die eigene Schulter klopfen.  
  • Dann gab’s einen Ausblick in die sichtbare Zukunft. Was steht an? Wohin führt die Reise? 
  • Wir haben die interne Struktur fürs nächste Jahr reflektiert und festgelegt, 
  • und uns mit unserem obersten Ziel perfekt durchdachter Patient:innenkommunikation konkret auseinandergesetzt. Das liegt immerhin in unserer DNA. 
  • Mithilfe von Lego haben wir Patient:innen gebaut, um herauszufinden, welche Bedürfnisse sie haben. 
  • Im Zuge anstehender Medienkooperationen haben wir uns mit dem Magazin und dessen Ausrichtung beschäftigt. *Psssst* Es wird noch toller, noch doller. So viel sei verraten. 
  • Bestehende Formate wurden nachgeschärft, neue herbeigezaubert, 
  • eine Podcast-Serie neu entwickelt, 
  • zukünftige Videoformate konzipiert. 

Jap, das alles und noch viel mehr. Aber wir wollen ja nicht gleich alle Karten auf den Tisch legen. 

Um das Rauchen der Köpfe zu gewährleisten, dienten uns Banananen (Superlativ für ganz viele Bananen) als Treibstoff. Jeden Tag verdrückten wir ein gefühltes Dutzend und spülten sie mit Kaffee und Schwarztee hinunter. Bis das Herzklopfen einsetzte und langsam klar wurde, dass Koffein auf Dauer nicht nachhaltig ist.  

Was aber definitiv nachhaltig ist: Unsere florierende Chemie. Jede:r hat seine:ihre ganz eigenen Stärken, mit denen er:sie das Team bereichert. Die Rollen sind zementiert, die grenzenlosen Territorien abgesteckt, die Kooperationen selbstverständlich, die Mission klar. Unsere neuen Teammitglieder sind die komplettierenden Puzzleteile, die uns noch gefehlt haben. Mühelos eingefügt, brachten Flo und Leni frischen Wind an den Tisch – Wind, den die Kitesurfer:innen unter uns draußen dringlichst vermissten. 

Leben genießen auf Kurvenkratzerisch 

Es ist, als würde die Ankunft der Kurvenkratzer-Gang prinzipiell gutes Wetter in das sonst so kühle Dänemark bringen. 25 Grad und wolkenloser Himmel erfreuten uns die gaaaaanze Woche lang. Nur eben der Wind ließ auf sich warten.  

Jedes Rascheln der Blätter erweckte zwar Martinas Hoffnung, vielleicht endlich Kitesurfen gehen zu können. Doch die Knoten reichten nie aus, um den Schirm zu hissen – und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns ganz dem entschleunigten Inselleben zu widmen.  

Beisammen am Lagerfeuer, die glasklaren Sternenbilder bestaunend, mit einem Gin Tonic zu viel intus, hat noch jede:r von uns die Schönheit der Situation verstanden.  

Wenn dann Flo einen am Strand gefundenen Baumstamm wirft und so tut, als wäre er bei den Highland Games, und Lena heißes Wasser vom Wasserkocher in den Whirlpool leert, weil der zu lange zum Auffüllen braucht, und David lautstark unter der Dusche singt, und Leni und Lena im Garten Akro-Yoga veranstalten, Tanya techaffin die nächtlichen Sternenbilder mit einer App ermittelt, und die ganze Gang versucht, in der Nordsee mit den Wellen zu schwimmen, und sich dann bei Flut auf das Dach des fahrerlosen Pickups setzt, der mit 10 km/h durch das seichte Wasser prescht ja spätestens dann hat jede:r verstanden, dass es geil ist, Kurvenkratzer:in zu sein. 

Aber ganz allgemein war dieses Jahr viel gediegener. Ohne turbulente Einmischung von außen konnten wir uns voll und ganz auf uns konzentrieren. Ob beim Qi-Gong am Morgen (Danke an Germar, unserem Wellbeing-Coach), bei kurzen Federball-Sessions in den Arbeitspausen am Vormittag, bei Muschelsammel-Spaziergängen am Nachmittag, beim Bauern-Activity am Abend: Der Fakt, dass wir uns alle ziemlich gut leiden können, wurde immer unübersehbarer.  

Ach, und auf Sylt waren wir auch. Das ist wie Rømø für Reiche, nur in Deutschland und unserer Meinung nach nicht mal annähernd so cool. Aber immerhin, der Fisch war gut und die Fähre gemütlich. 

HOCHMOTIVIERT IN DEN HERBST 

Du kannst dir vorstellen, wie’s uns nach dieser Woche geht: Völlig ausgeruht (not), mehr als ausreichend motiviert (yes!) und übermäßig bewusst, dass dieser Herbst einen Haufen Arbeit an unser Ufer spült. Aber nur zu, wir sind bereit! Dank einer Klausurwoche, die nur hätte schöner sein können, wenn unsere Wingwoman Dürten, die Vereinshoheit Eva und Master of Patient:inneneinbindung Claas auch mit dabei gewesen wären. 

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Auf los geht's löser! Ein weiteres Jahr voller Chancen, Herausforderungen und vor allem Kurvenkratzerei kann kommen (Foto: privat).

Alle Fotos entstammen einer Smartphone-Kamera der Kurvenkratzergang.

Titelfoto: Martina Hagspiel

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