Bildgebende Verfahren
In der Medizin versteht man unter bildgebenden Verfahren apparative, meist nichtinvasive Diagnosemethoden zur visuellen Darstellung von Körperstrukturen.
Bildgebende Verfahren sind in nahezu allen medizinischen Fachbereichen verbreitet und häufig unentbehrlich für die Visualisierung krankhafter Veränderungen im Gewebe. Die Fachexpert:innen für bildgebenden Verfahren nennen sich Radiolog:innen, die Fachrichtung nennt sich Radiologie.
Welche Arten von bildgebenden Verfahren gibt es?
Es existieren diverse bildgebende Verfahren, darunter:
Röntgenuntersuchung:
Bildliche Darstellung von Knochen, Brüsten, Lunge und inneren Organen. Bei Röntgenstrahlung handelt es sich um eine ionisierende Strahlung, die Schäden am Erbgut auslösen kann. In den meisten Fällen überwiegt die Wichtigkeit der Untersuchung über das Risiko eines potentiellen Schadens. Aufgrund des potentiellen Risikos muss jede Untersuchung eine gute Begründung haben (rechtfertigende Indikation).
Sonografie (Ultraschall):
Eine sichere, weitgehend nebenwirkungsfreie Untersuchungsmethode verschiedener Organe und Körperregionen, wie z. B. Bauchorgane, Gefäße, Schilddrüse, Brust, Gebärmutter.
Angiografie:
Darstellung von Arterien, Blut- und Lymphgefäßen durch Spritzen eines Kontrastmittels. In der Angiografie können auch krankhafte Arterienveränderungen behandelt werden.
Computertomografie (CT):
In einer Röntgenröhre werden Körperorgane in jeder Schicht aus nahezu eintausend Richtungen aufgenommen.
Magnetresonanztomografie (MRT):
Verfahren zur Erstellung hochauflösender Schnittbilder des menschlichen Körpers. Die Magnetresonanztomographie (MRT) eignet sich besonders für die detaillierte Abbildung von Weichteilgewebe wie dem Gehirn, Rückenmark, Bändern (Gelenke) und inneren Organen. Im Gegensatz zur Computertomographie (CT) nutzt die MRT keine Röntgenstrahlung, sondern ein starkes Magnetfeld.
Positronenemissionstomografie (PET):
Methode zur Darstellung chemischer Reaktionen im Körper, unter Verwendung verschiedener radioaktiver Stoffe. PET findet vor allem in der Onkologie, Neurologie und Kardiologie Anwendung.
Digitale Volumentomographie (DVT):
Ein dreidimensionales, bildgebendes Röntgenverfahren, welches vorwiegend in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der Zahnmedizin und der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Anwendung findet. Per digitaler Volumentomographie ist zudem die Beurteilung von Weichteilstrukturen und die virtuelle Endoskopie möglich.
Szintigrafie:
Bei der Szintigraphie werden über eine Vene gering radioaktive Stoffe in den Körper eingebracht. Diese radioaktiven Teilchen reichern sich in dem zu untersuchenden Organ an und senden Gamma-Strahlung aus. Durch eine Gammakamera kann die Aktivitätsverteilung erfasst und zu einem Bild zusammengesetzt werden (Szintigramm).
Mittels Szintigraphie ist es möglich, verschiedene Erkrankungen der Organe im Körper zu diagnostizieren. Gängige Untersuchungen umfassen die Szintigraphie der Schilddrüse, der Nebenschilddrüsen, der Knochen, der Lunge, des Gehirns, des Herzens und der Nieren.
Thermografie:
In der medizinischen Praxis wird die Thermografie hauptsächlich als bildgebendes Verfahren zur Diagnose von Durchblutungsstörungen oder Entzündungen angewendet. Eine weitere potenzielle Anwendung besteht im Erkennen von Oberflächentumoren. Die Thermografie ermöglicht die Dokumentation von Temperaturunterschieden von 0,1 °C.