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Biomarker

Biomarker sind von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, eine individuell abgestimmte Behandlung zu wählen. Weiters können Biomarker dazu dienen, die Auswirkungen der Therapie zu überwachen und die Prognose zu verfeinern.

Was sind Biomarker?

Ein Biomarker ist ein biologisches Merkmal, das in Blut- oder Gewebeproben gemessen werden kann. Biomarker zeigen krankhafte Veränderungen auf. Aber auch biologisch normale Prozesse können damit im Körper nachgewiesen werden. Biomarker können genetisch, physiologisch, anatomisch oder biochemisch sein.

Biomarker, die in der Onkologie zum Einsatz kommen, werden als Tumormarker bezeichnet. Diese unterstützen die zunehmende Individualisierung der Behandlung von Krebspatient:innen.

Warum sind Biomarker Basis für die personalisierte Krebsmedizin?

Da Krebspatient:innen unterschiedlich auf Krebstherapien reagieren, ist die Bestimmung von Biomarkern in der Onkologie bei vielen Krebserkrankungen ein fester Bestandteil von Diagnose und Behandlung. Biomarker zeigen individuelle Merkmale im Erbgut der Patient:innen oder krankheitsspezifische Faktoren auf, welche die Wirkungsweise von Medikamenten beeinflussen. Diese Veränderungen der Krebszellen können dann gezielt behandelt werden.

Biomarker identifizieren die Schwachstellen von Tumorzellen. Das gibt der Krebsforschung konkrete Hinweise zur Entwicklung gezielter Therapien. Einige Biomarker können sogar vorhersagen, ob eine bestimmte Behandlungsmethode wirkt, oder geben Auskunft über den Verlauf der Erkrankung.

Welche Biomarker gibt es?

Biomarker haben unterschiedliche Funktionen. Für die Behandlung von Krebserkrankungen sind vor allem prognostische und prädiktive Marker von Bedeutung:

  • Prognostische Biomarker liefern Hinweise zu dem erwarteten individuellen Krankheitsverlauf. Diese Biomarker sind hilfreich bei der Wahl der Behandlungsstrategie. Zum Beispiel haben Glioblastompatient:innen mit einer MGMT-Methylierung eine bessere Prognose als Patienten ohne Methylierung.
  • Prädiktive Biomarker sagen etwas über die Wahrscheinlichkeit aus, mit der eine bestimmte Therapie bei einem:einer Patient:in wirksam ist. Diese Biomarker helfen, die individuell geeignete Therapieoption auszuwählen.

Können mit Hilfe von Biomarkern sichere Vorhersagen getroffen werden?

Biomarkern wird in der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen große Bedeutung zugeschrieben. Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass sie nur statistische Wahrscheinlichkeiten angeben.

Endgültige Vorhersagen zu einem individuellen Krankheitsverlauf sind auch mit Biomarkern nicht möglich. Eine Krebserkrankung und ihre Prognose wird von vielen weiteren Faktoren beeinflusst, z. B. Vorerkrankungen, weitere Erkrankungen, Risikofaktoren, Alter oder der Allgemeinzustand des:der Patient:in.

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