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Resilienz

Der Begriff „Resilienz steht für die Fähigkeit von Personen, flexibel und angemessen auf sich verändernde Lebensumstände und Anforderungen zu reagieren. Es bedeutet, stressige, frustrierende, schwierige und belastende Situationen zu bewältigen, ohne dass daraus langfristige psychische Schäden resultieren.  

Resiliente Menschen können außergewöhnlichen Belastungen standhalten, ohne negative Auswirkungen zu erleiden. Kurz gesagt bezieht sich Resilienz auf die Fähigkeit zur Belastbarkeit und inneren Stärke. 

Was macht resiliente Menschen aus? 

Wissenschaftliche Forschungen zum Thema Resilienz zeigen, dass resiliente Menschen ein realistisches Selbstbild, ein ausgeprägtes Bewusstsein für eigene Gefühle, stabile soziale Beziehungen und eine optimistische Grundhaltung haben. Sie betrachten ihr Leben als sinnvoll und haben erlebt, dass aktives Handeln Veränderungen bewirken kann.  

Was sind die sieben Säulen der Resilienz? 

Mit den sieben Säulen der Resilienz werden wesentliche Faktoren beschrieben, die es einer Person ermöglichen, mit Krisen umzugehen: 

  1. Optimismus: Für Betroffene ist es wichtig zu erkennen, dass Krisen, ungeachtet ihrer Größe, in der Regel zeitlich begrenzt sind und dass auch aus ihnen etwas Positives entstehen kann.  
  2. Akzeptanz: Nur wenn die Krise erkannt und angenommen wird, kann sie bewältigt werden.  
  3. Lösungsorientierte Ziele: Die Ausrichtung auf Lösungen hängt von der persönlichen Einstellung und den Zukunftserwartungen ab.  
  4. Verantwortung: Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, bedeutet, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu akzeptieren. 
  5. Positive Zukunftsplanung: Zukunft (neu) zu planen setzt die Erkenntnis voraussetzt, dass Menschen immer eine Wahl haben und die Zukunft entsprechend ihren Möglichkeiten gestalten können. Dadurch bleibt die Zukunft beherrschbar, und Krisen können in Eigenverantwortung bewältigt werden. 
  6. Enge Bindungen: Resiliente Menschen verfügen in der Regel über ein stabiles soziales Netzwerk, das es ihnen ermöglicht, immer jemanden zu finden, der ihnen zuhört und ihnen bei der Suche nach Lösungen für ihre Probleme hilft. 
  7. Opferrolle verlassen: Resiliente Menschen konzentrieren ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf andere Personen und Umstände, sondern vor allem auf sich selbst. Sie sehen sich nicht als Opfer, sondern setzen sich aktiv mit den bestehenden Situationen auseinander und versuchen, sie zu ihrem Vorteil zu verändern. 

Kann Resilienz erlernt werden? 

Eine verbreitete Ansicht unter Wissenschaftlern ist, dass Resilienz nicht von Geburt an vorhanden ist, sondern sich im Laufe des Lebens entwickelt. Stabile Bezugspersonen während der Kindheit und ein solides soziales Netzwerk im späteren Leben werden als entscheidende Faktoren für psychische Widerstandsfähigkeit angesehen.  

Einige Forschende beschäftigen sich aber auch mit der Rolle von genetischen Faktoren auf die Ausprägung von Resilienz. Folgende Faktoren werden derzeit von Forscher:innen der Genetik und der Neurowissenschaften untersucht: 

  • Gutes Nervenwachstum: Soll hilfreich sein, besser mit Schicksalsschlägen umgehen zu können. 
  • Bewertung von Stress und potenziell traumatisierender Ereignisse im präfrontalen Cortex. 
  • Einfluss von folgenden erblichen Faktoren: 
    • Intelligenz (diverse Meinungen ob und zu wie viel Prozent überhaupt vererbbar): Hilfreich, um kreative Wege aus Krisen zu finden. 
    • Optimismus (wird zu ca. 25% vererbt): Erzeugt die Zuversicht, dass sich alles positiv entwickeln wird.
    • Extraversion (wird zu ca. 40% vererbt): Extravertierten Menschen fällt es leichter, soziale Bindungen zu knüpfen, da sie den Austausch und die Interaktion innerhalb sozialer Gruppen als anregend empfinden. Sie sind typischerweise aktiv, energiegeladen, dominant, enthusiastisch, kommunikativ und abenteuerlustig.  

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Resilienz von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des direkten Einflussbereichs oder sind nur begrenzt beeinflussbar, wie etwa die existenzielle Lebenssituation, der Gesundheitszustand, erlebte Krisen und das soziale Umfeld. 

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