Überlebensrate

Die Überlebensrate ist eine statistisch berechnete Prozentzahl aus den Daten von möglichst vielen Krebspatient:innen.  

Wer bei einer Diagnose älter als 15 Jahre ist, wird in den Fallzahlen für Krebserkrankungen bei Erwachsenen aufgeführt. Die Fälle werden von epidemiologischen Krebsregistern erfasst und ausgewertet.  

Wie werden Überlebensraten berechnet? 

Für die Berechnung von Überlebensraten werden Zeitspannen von fünf Jahren betrachtet. Beobachtungen für etliche Krebsarten haben gezeigt, dass Patient:innen, die die ersten fünf Jahre nach der Diagnose überlebt haben, gute Chancen auf eine dauerhafte Heilung haben.  

Laut Robert Koch-Institut beträgt die absolute Fünf-Jahres-Überlebensrate in Deutschland aktuell 50% bei Männern und 58% bei Frauen. 

Was bedeutet eine Fünf-Jahres-Überlebensrate? 

Hierbei wird zwischen der absoluten Fünf-Jahres-Überlebensrate und der relativen Fünf-Jahres-Überlebensrate unterschieden. 

Absolute Fünf-Jahres-Überlebensrate: 

Die absolute Fünf-Jahres-Überlebensrate besagt, wie viele Krebspatient:innen zu einem bestimmten Zeitpunkt nach der Diagnose noch leben. Wenn von ursprünglich 100 Krebspatienten nach fünf Jahren noch 80 Krebspatienten leben, entspricht dies einer absoluten Überlebensrate von 80 % – einer hohen Chance, die Krebserkrankung zu überleben.  

Die statistisch berechnete Überlebensrate sagt nichts über die individuelle Chance aus, die Krebserkrankung zu überleben. Es gibt eine Vielzahl von Einflussfaktoren (Allgemeinzustand, Lage des Tumors, Krebsstadium, familiäre Vorbelastung) für den Verlauf einer Krebserkrankung.  

Relative Fünf-Jahres-Überlebensrate: 

Relative Überlebensraten bilden die krebsbedingte Sterblichkeit ab.  

Bei der relativen Fünf-Jahres-Überlebensrate wird eine Gruppe von Krebspatient:innen mit einer Gruppe in der allgemeinen Bevölkerung verglichen. Die Vergleichspersonen haben dasselbe Alter und Geschlecht, aber keinen Krebs. Für die Berechnung der relativen Überlebensrate, wird der Quotient aus dem absoluten Überleben der Krebspatient:innen und dem erwarteten Überleben in der allgemeinen Bevölkerung berechnet. 

Beispiel: Wenn die absolute Überlebensrate der Krebspatient:innen nach fünf Jahren bei 80 % liegt und in der allgemeinen Bevölkerung bei 95%, teilt man 80 durch 95. Die relative Überlebensrate beträgt demnach 84,2%. Der Unterschied zwischen absoluter und relativer Überlebensrate beträgt in diesem Beispiel 4,2 %. Der Unterschied ist umso größer, desto höher das mittlere Diagnosealter bei der jeweiligen Krebserkrankung ist.