7 Dinge, die du tun kannst, damit 2023 ein geiles Jahr wird
Das Leben ist ein Fluss, und der kennt nur eine Richtung. Aus Fehlern lernen ist zwar wichtig, übermäßiges Zurückschauen wird aber schnell zur Belastung. Der Moment ist das, was zählt. Da wollen wir hin. Wie? Hinterfragen, loslassen, achtsam sein. So gehst du 2023 deinen eigenen Weg.
Seite 2/2: Wie dir ein Bullshit-Detektor und Bucket-Lists dabei helfen können, wieder Orientierung zu finden.
3. Lass dein gesamtes Leben durch einen Bullshit-Detektor laufen
Du siehst, es ergibt sich langsam ein umfassendes Thema. Lass es uns „Selbststudium“ nennen. Positive Veränderung fängt immerhin fast immer bei dir selbst an. Ein Leben mit oder nach Krebs bringt meist unweigerlich mit sich, dass man vor dem blanken Spiegel der potentiellen Endlichkeit alles hinterfragt, was die Reise einem bisher ans Ufer gespült hat. Eine fantastische Möglichkeit, um den Bullshit-Detektor auszupacken und zu schauen, wann er ausschlägt.
Folgende Dinge kannst du hinterfragen:
- Habe ich mich versteift?
- Bin ich offen für Neues?
- Hat sich Bequemlichkeit bei mir breit gemacht?
- Mag ich meine Arbeit, erfüllt sie mich?
- Folge ich der Masse?
- Werde ich manipuliert?
- Sind mir die Meinungen anderer wichtig?
- Sind es hilfreiche Meinungen?
- Hilft mir, was mir beigebracht wurde?
- Habe ich meine Chancen genutzt?
- Warum nicht?
- Spüre ich eine Leere in mir?
- Womit stopfe ich sie?
- Wann und warum habe ich mich bisher wirklich erfüllt gefühlt?
- Was ist meine Einstellung zum Leben?
- Hilft es mir, an etwas zu glauben/an nichts zu glauben?
- Was stresst mich derzeit?
- Habe ich die richtigen Menschen in meinem Leben?
- Habe ich aus Fehlern gelernt?
- Welchen Einfluss hat meine Kindheit auf mein derzeitiges Verhalten?
- Habe ich den:die richtige:n Partner:in an meiner Seite?
4. Schreib eine Bucket List
Dein restliches Leben als Film – wie würde er aussehen? Krebslos vermutlich – und in erster Linie gesund. Du glaubst vielleicht, dass du deine Lebensträume jetzt nicht mehr verfolgen kannst. Aber viel mehr geht es jetzt darum, sie deinen Umständen und körperlichen Möglichkeiten anzupassen. Stehen die Chancen gut, dass du geheilt wirst, hast du nun die Chance, neue Träume zu schmieden oder bestehende aufzuschieben und einzuplanen. Und hier kommt die Bucket List ins Spiel!
Das Prinzip ist: Du packst alles drauf, was du noch erleben willst. Orte, die du besuchen willst, Herausforderungen, die es zu meistern gilt, oder toxische Beziehungen, die beendet werden sollen. Auf einer Bucket List hat so einiges Platz, egal wie klein oder groß – es gibt keine Grenzen. Bucket Lists können Hoffnung spenden, während der Krebs in der Suppe kocht. Träumen ist gesund und lenkt deine Gedanken auf eine positive Zukunft.
Du kannst die Bucket List digital führen oder in dein Notizbuch schreiben – Hauptsache, sie steht irgendwo. Überlege dir einen Titel und ein Thema. Hier ein paar Beispiele: „Kindheitsträume“, „Reiseziele“ oder „Was ich lernen will“. Gestalte sie mit Freund:innen oder Familie, oder unterteile Ziele in kurz-, mittel- und langfristig. You do you! Also, schnapp dir dein Notizbuch, schreib deine persönliche Liste und Film ab!
Warum Bucket Lists eine echt tolle Sache sind und wie du sie gestalten kannst, kannst du in unserem “Mit deiner Bucket List ins Hier und Jetzt”-Artikel nachlesen.
5. Nimm dich nicht zu ernst!
Oder anders gesagt: Entdecke das Kind in dir wieder. Wir bei Kurvenkratzer sind ein gutes Beispiel dafür (*selbstgerechter Schulterklopfer*). Wenn wir eines können, dann ist es, darüber zu lachen, wenn wir auf die Schnauze fliegen.
Dich selbst nicht so ernst zu nehmen bedeutet, dass du dich in deiner elementarsten Form sehen und akzeptieren kannst – als einen sich ständig verändernden Menschen, der in einer unvollendeten Geschichte mitspielt. Und das hat nichts mit einem Mangel an Selbstachtung zu tun.
Wenn du locker bist, öffnest du die bunte Tür für spielerische Leichtigkeit, Erkundung und Veränderung. Wenn du keine perfekte Reaktion auf jeden möglichen Umstand erzwingst oder dich an strenge Standards hältst, gibst du dir die Möglichkeit, deine Gefühle ohne Selbstkritik zu spüren und dir schneller selbst zu vergeben, falls mal was schiefläuft.
6. Lass dir nicht deinen Weg diktieren.
Es ist dein Leben. Dein Schicksal ist dein Schicksal. Und die Fehler, die du machst, sind deine Fehler. Du hast die Ehre, aus ihnen zu lernen. Wenn andere sich über deine Niederlagen, Eigenheiten und Erfolge das Maul zerreißen, dann tun sie das, um sich selbst zu erhöhen – aus welchem Grund auch immer. Merk dir: Es ist die Kompensation der anderen, dich zu werten, und hat tendenziell wenig damit zu tun, wer du wirklich bist.
Jede Aktion oder Aussage ist im Grunde genommen eine Entscheidung. Sei es ein Witz oder eine Bewegung. Wenn du immerzu die Wertung anderer einbeziehst, verebbt nicht nur das Momentum, die deine Seele singen lässt, es geht auch deine bereichernde Authentizität verloren.
Also, woher das Selbstvertrauen holen, du selbst zu sein und die richtigen Entscheidungen zu treffen? Wie wär’s damit: Dein Bauchgefühl – ein Indikator sondergleichen. Solltest du nicht all die Autorität über dich selbst aufgegeben haben und dich komplett verkannt haben, schlummert in deiner Bauchgegend eine Ja-Nein-Maschine, die du konsultieren kannst. Sie wird dich mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit in eine erfüllendere Richtung führen als die Ratschläge deiner Großtante oder die Meinungen der Masse. Du kannst ihnen ja zuhören, aber manchmal musst du diese Stimmen einfach außer Acht lassen und deinen eigenen Weg gehen.
Manche Menschen haben die Fähigkeit, in einem Blitzmoment zu entscheiden, während die emotionaleren unter uns ein wenig mehr Zeit und Abstand brauchen, um nachzufühlen, was der inneren Wahrheit entspricht. Hör dir zu, sei aufmerksam und achtsam, schau, was klappt und was nicht. Du besitzt eine innere Kompassnadel, die am besten funktioniert, wenn sie sich nicht von anderen Polen irritieren lässt. Wäre doch schade, das zu vergeuden.
7. Sei in bester Gesellschaft, wenn du allein bist.
Hey du, ja du. Fühlst du dich manchmal einsam und alleingelassen? Als wären alle Menschen gerade draußen, um Spaß zu haben und mit ihren Kindern lebenstrunken durch den Rasensprenger zu springen, nur du nicht. Ja? dann guck mal hier und lies etwas darüber wie du Einsamkeit zu erfülltem Alleinsein machst oder ihr ganz und gar entkommst. 1A Lektüre, um zu realisieren, dass dieses Gefühl das Normalste auf der Welt ist.
Nein, niemanden um dich herum zu haben, bedeutet nicht automatisch, dass etwas mit dir nicht stimmt, oder dass etwas in deinem Leben fehlt. Es kommt vor, dass die Momente, in denen du allein bist, dich mit Angst und Panik erfüllen. Bis zu dem Punkt, an dem du es vorziehst, mit den falschen Leuten zusammen zu sein, anstatt alleine zu enden.
Alles Trugschlüsse! Wenn du dich an äußere Kräfte fesselst, übergibst du dein Glück und deine Stabilität an jemanden oder etwas anderes. Es ist eine furchtbar bereichernde Lebensfähigkeit, Komfort in der eigenen Haut zu finden. Deine Mitmenschen kommen und gehen, nur deine eigene Gesellschaft wirst du nie vermeiden können. Liebe dich also zuerst selbst, denn du bist die einzige Person, mit der du garantiert den Rest deines Lebens verbringen wirst.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem „Alleinsein“ und der „Einsamkeit“. Ersteres ist ein Zustand, bei dem keine anderen Menschen in der Nähe sind, während zweiteres mehr ein psychologisches Konstrukt ist, dass starke negative Emotionen auslöst. Es kommt und geht. Hast du Freunde und Familie, mit denen du dich gerade irgendwie nicht so ganz verbunden fühlst, bist du zwar nicht allein, kannst dich aber immer noch sehr einsam fühlen.
Sieh es wie ein Date, ein Candle-Light-Dinner mit deiner Seele. Um die Alleinzeit so richtig zu genießen, darfst du erstmal folgende Frage auf den Scheiterhaufen werfen: “Was werden alle anderen davon halten, dass ich alleine rumhänge?” Siehe Punkt 6.
Wenn dir Alleinsein zunächst zu langweilig ist, keine Angst, das geht weg, sobald du etwas gefunden hast, dass dich aufleben lässt. Zur Anregung geben wir dir mal ein paar Tipps:
Egal ob Tagebuch, To-Do-Listen, Zukunftspläne oder wirre Gedanken. Inneres auf Papier zu fetzen, ist ein guter Weg, deinen Verstand sinnvoll einzusetzen.
Wenn du dabei Anleitung brauchst, dann haben wir hier einen Tipp für dich. Der Jahreskompass plant deine Neujahresvorsätze so, dass du sie auch nicht vergisst. Probier’s mal aus!
Wandern, ins Kino oder Restaurant gehen zum Beispiel. Ja, für die ersten 10 Minuten wirst du dir vielleicht komisch vorkommen, aber das geht schneller weg als du denkst. Es ist wie eine Übung in Selbstvertrauen. Wenn du das öfters machst, werden dich fremde Blicke nicht mehr stören.
Spaziere ein wenig umher, auf der Suche nach einem Örtchen mit einer schönen Aussicht oder einem tollen Ambiente, wo du dich entspannen und nachdenken kannst. Sei es eine Parkbank oder ein süßes Café. Später kannst du diese Orte auch mit deinen Liebsten teilen.
Der Crash-Kurs im Alleinsein schlechthin. Es wird ein, zwei Tage brauchen, bis du dich wohl fühlst, so viel sei gesagt. Aber allein zu reisen ist eine extrem intensive Angelegenheit: Du nimmst den Ort, an den du reist, viel genauer wahr und lernst ihn auch viel besser kennen. Niemand lenkt dich ab. Du nimmst immerhin keinen Teil deiner Heimat mit, kannst vollständig in eine andere Kultur eintauchen. Und lustigerweise findet dich die Freundlichkeit Fremder schneller, wenn du dich einer gewissen Ungewissheit aussetzt.
2023 wird ein Fest!
So, das waren unsere sieben Tipps für ein geilomates 2023. Wir wollen, mehr als alles andere, dass du, genauso wie wir, ein reichhaltiges Leben führen kannst – ob mit oder ohne Krebs. Und mit reichhaltig meinen wir vor allem wundervolle Erfahrungen und unkonditionelle Liebe. Diese Dinge kommen nicht von ungefähr. Wir müssen dafür arbeiten – an uns selbst zuallererst. Ja, lass uns das machen und währenddessen darüber reden. Denn viele Realisationen hat man erst, wenn einem jemand zuhört.
Alsdann, es wird uns eine Ehre sein, eine noch bessere Version deiner selbst im neuen Jahr begrüßen zu dürfen, ob mit Krebs oder ohne. Hauptsache, du findest Freude am Leben, den kleinen Dingen, dem Moment.
Hier geht es zu allen Kurvenkratzer-Checklisten
Quellen zum Weiterlesen:
- Loslassen lernen: Tipps für innere Klarheit und Freiheit (karrierebibel.de)
- Achtsamkeit: Alles, was du darüber wissen musst (zeitzuleben.de)
- Wie man sich selbst nicht zu ernst nimmt (thegoodtrade.com)
- Die Bedeutung des Bauchgefühls (carpediem.life)
- Das Bauchgefühl und die Gesundheit (sonnentor.com)
- Geh deinen eigenen Weg (bessergesundleben.de)
- Warum wir lernen müssen, gerne allein zu sein (welt.de)
- 20 Tipps und Übungen zum Alleinsein (auszeit.bio)
Titelfoto: Unsplash/Matt Popovich
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