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Affirmationen
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Affirmationen: Positiv denken will gelernt sein

„Denk doch einfach mal positiv!“ Regt dich dieser Satz auf? Falls du diese Frage mit „Ja“ beantworten würdest, bist du hier genau richtig. Denn hier erfährst du alles zum Thema Affirmationen, weshalb sie den Hype absolut wert sind und wie du dir tatsächlich eine positive Denkweise antrainieren kannst.

Alltagstauglich? Ja klar, total!

Wie kannst du Affirmationen in deinen Alltag integrieren? Es gibt hier keinen richtigen oder falschen Weg. Du tust, was sich für dich richtig anfühlt. Vielleicht können dir diese Tipps helfen, Affirmationen in dein Leben zu integrieren. Aber davor noch ein schlauer Satz aus der Logik:

„Die affirmative Form eines Wortes, einer Aussage oder eines Satzes ist das Gegenteil der Negation.“

Ehhhhmmm … ok? Und was heißt das jetzt?

Eine positive Bestätigung oder Verstärkung mit Hilfe eines Wortes, einer Aussage oder eines Satzes bewirkt das genaue Gegenteil von einer Ablehung, Verneinung oder Aufhebung. Eh logisch eigentlich. Im Falle der Affirmationen ist aber noch eine Ortsangabe relevant. Also „wo“ bewirkt die positive Bestätigung das alles? Und du hast es schon richtig erraten: Die Veränderung findet in deinem Gehirn und in deinem Denken statt.

Aber wie könnte das jetzt in der Praxis gehen? Hier ein paar Tipps:

1 Analysiere das Hier und Jetzt und definiere deine Ziele

Bevor du deine persönlichen Affirmationen entwickeln kannst, ist es erst mal wichtig, herauszufinden, wo du denn überhaupt ansetzen musst. Wie findest du die passenden Affirmationen für dich? Die Lösung steht in diesem kompliziert ausgedrückten Satz da oben: Achte darauf, welche negativen Gedanken du gegen dich selbst richtest. In welchen Situationen du besonders an dir zweifelst. Welche Ängste dich plagen. Mit welchen Aussagen du dich zurückhältst. Was du für dein Leben brauchst und welche Gedanken für dein positives und erfülltes Leben wichtig sind. Hast du das einmal herausgefunden, geht es ans Formulieren!

Nimm diese negativen Gedankengänge und Aussagen und formuliere sie in positiven Bestärkungen. Versuche genau zu definieren, was die Affirmation für dich und mit dir machen soll und wo du hinmöchtest. Hast du beispielsweise Schwierigkeiten, mit deiner Überlebensangst umzugehen, dann nimm dir vor „Ich möchte frei von Ängsten werden“. Diese Erkenntnisse machen es dir anschließend leichter, deine Ziele als Affirmationen zu formulieren.

Affirmationen Katrina Wright YMg_SMqfoRU Unsplash
Geduld und Vertrauen sind die beiden Wörter, die du ganz zu Beginn deiner Arbeit mit Affirmationen groß auf ein Post-it schreiben solltest. Denn du wirst beides brauchen, um die für dich passenden Gedanken zu finden. Foto: Unsplash

2 Gehe es langsam an

Falls deine Themen gefühlt am Grunde eines tiefen Sees dahindümpelt, wird dich eine einfache Aussage „Ich bin frei von Angst.“ nicht dorthin katapultieren, wo du gerne hinmöchtest. Hab Geduld mit dir selbst, um nicht so schnell entmutigt zu werden.

3 Verliere dich in Details

Die simple Aussage „Ich bin angstfrei“, fühlt sich für dich möglicherweise völlig falsch an. Das ist ganz normal. In diesem Fall ist es hilfreich, deine Affirmation zu präzisieren. Was bedeutet die Sehnsucht nach mehr Sicherheit für dich persönlich? Vielleicht etwas wie: „Ich komme in das Hier und Jetzt und betrachte den Augenblick. Im Moment ist alles gut. Mit jedem Atemzug nehme ich Gesundheit, Stärke und Leben in mich auf.“ Oder: „Ich erfreue mich am Hier und Jetzt. Hier in diesem Moment bin ich sicher und frei von Angst.“

Affirmationen Pexels Tara Winstead
"Ich bin angstfrei" ist eine von vielen Affirmationen, die dir beim positiv bleiben helfen können. Um deine eigenen Affirmationen zu finden und zu behalten, lohnt sich eine Liste auf einem Notizblock ;-) Foto: Pexels

4 Finde deine Routine

Wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier der Leitsatz: Übung macht den Meister. Es ist wichtig, Affirmationen nicht eine Woche lang exzessiv in deine Gedanken zu zwingen, weil du das Gefühl hast, du brauchst die positiven Aussagen gerade dringend, nur um dir danach ein Monat lang keine positive Zusage zu machen. Bleibe konsistent und überbrücke die Zeit, die es braucht, um eine neue Aktivität in deinem Alltag zu automatisieren. Affirmationen sollen dein treuer und stetiger Begleiter sein. Sie sollen dein persönliches Mantra werden und zu deinem Tagesablauf dazugehören, wie das Zähneputzen.

 

Finde heraus, wann und wie du dich besonders gut auf deine Affirmationen konzentrieren kannst und wiederhole den Ablauf täglich. Mehrmals täglich. Und wisse: Während du die positiven Affirmationen in deinem Kopf wälzt, hast du parallel keinen Platz für negative Gedankenschleifen. Das ist doch ganz schön praktisch! Ein Kurzurlaub von negativen Gedankenschleifen, so welche da sind.

5 Schreib es auf!

Ob visueller Typ oder nicht: Schreib die Affirmation auf. Ob auf ein Kärtchen, ein Post-it, ein Whiteboard oder auf ein Lesezeichen – ganz egal. Und dann finde deine Orte, wo sie zu finden sind. Du kannst die Botschaft auf deinen Kühlschrank kleben oder auf den Spiegel im Bad. Oder auf die Klotür, bestenfalls dir genau gegenüber. Oder auf Karteikarten, die du am Abend vor dem Schlafengehen oder in der Früh nach dem Aufwachen verinnerlichst.

Du bist mehr der auditive Typ? Dann lies deine Affirmationen laut vor oder sprich sie ein und höre sie dir täglich an. Du brauchst Bewegung während du Dinge verinnerlichst? Hier kann man Affirmationen mit Chanten** verbinden. Nimm dir deine 5 wichtigsten Sätze zum Beispiel mit zu deinem Spaziergang und wiederhole mantraartig. Wir haben das früher als Kinder bei den viel zu langen Wanderungen mit unseren Eltern gemacht: „… und sieben, ein Hut, ein Stock, ein Damenunterrock…und eins, und zwei…“. Erinnerst du dich?

Sei kreativ in der Art und Weise, wie du deine Affirmationen in deinen Alltag einbindest, denn es soll dir ein gutes Gefühl geben und nicht zur nervigen Belastung werden.

**Im weiteren Sinn ist Chanting das Singen einfacher Melodien, bzw. das melodische Sprechen von Texten – oft in Verbindung mit Körperbewegung, Trommeln oder auch Tanz.

6 Achte auf den Wortlaut: Nicht nicht positiv formulieren!

Und nun noch das Wichtigste für das Verfassen von Affirmationen. Achtung! Dein Gehirn versteht keine Verneinungen. Formuliere deine Affirmation daher unbedingt bejahend anstatt verneinend. Statt: „Ich habe keine Angst“ verwende „Ich bin frei von Angst.“ Statt: „Ich bin nicht mehr schwach und müde“ verwende „Ich bin stark und fühle mich von Tag zu Tag gesünder.“

Vermeide, wenn möglich, die Zukunftsform, denn das gewährt dir quasi Aufschub bei der Verinnerlichung der Bedeutung der Affirmationen. Statt: „Ich werde Gewicht verlieren.“, versuche es mit: „Ich gebe jeden Tag mein Bestes, um mich in meinem Körper wohlzufühlen.“

Formuliere die Affirmationen nur für dich selbst und lass Dinge außer Acht, auf die du keinen Einfluss hast. Die Affirmation: „Mein*e Partner*in liebt mich über alles“ ist nicht zielführend. Besser ist: „Ich vertraue darauf und glaube daran, dass ich wertvoll bin.“ oder „Alle meine Beziehungen sind harmonisch und voller Liebe“.

Zu lange Affirmationen sind oft hinderlich, da du sie dir nicht so leicht merken kannst. Sinnvoller sind knackige, kurze und positiv formulierte Botschaften, die du dir gut merken und einprägen kannst wie z.B. „Ich bin körperlich, geistig und seelisch heil und gesund.“

Und mit diesen hoffentlich nützlichen Tipps entlassen wir dich auch schon wieder in die weite, weite Welt der Affirmationen. Halt! Stop! Moment! Das Beste kommt doch zum Schluss! Hier unsere persönlichen Highlights:

Titelfoto: Shutterstock

 

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