Arnika – Gift und Arzneimittel zugleich
Mit ihren gelben Blüten strahlt sie wie die Sonne. Ab Juni ist es wieder so weit und die Arnika kann in voller Pracht bewundert werden. Sie kann aber mehr als nur schön auszusehen. Wir verraten dir, was in ihr steckt.
You’re toxic, I’m slippin‘ under
Es ist ein wenig paradox. Arnika kann gleichzeitig heilen und vergiften. Aus diesem Grund darf die Pflanze nur äußerlich angewendet werden. Auch bei offenen Wunden lässt du die Salbe lieber im Schrank. Dasselbe gilt für die Arnika-Gurgellösung. Bei offenen Wunden im Mund ist Arnika nicht so gesund. (So oder so ähnlich kannst du es dir merken.)
Falls du Arnika doch zu dir genommen hast, drohen dir gesundheitliche Probleme wie Atemnot, Herzbeschwerden oder im Worst Case ein kompletter Kreislaufzusammenbruch.
Eine kleine Ausnahme gibt es allerdings: Globuli. Hier ist der Wirkstoff so stark verdünnt, dass es zu keiner Vergiftung mehr kommen kann. Typisch für Arnika ist die Potenz D12. Das bedeutet, dass die Lösung zwölfmal im Verhältnis 1:10 verdünnt wurde. Manche glauben, so die Heilkräfte der Pflanze für sich nutzen zu können.
How-to-Arnika: Selbst ist die Kurvenkratzer-Community
Die Arnica Montana ist, wie ihr Name schon sagt, vor allem in bergigen Regionen verbreitet. Man findet sie zum Beispiel in den Alpen, den Pyrenäen, aber auch in Südskandinavien oder dem Baltikum. Die Wildform ist in einigen europäischen Ländern vom Aussterben bedroht. Oft gibt es deshalb auch ein Pflückverbot. Ein Grund mehr, sie im Garten anzupflanzen.
Abgesehen von der Arnica Montana gibt es noch rund 30 weitere Arnikasorten. Am besten gedeihen sie an einem vollsonnigen Ort mit sandigem Boden. Da die Blumen sehr empfindlich auf Kalk reagieren, empfiehlt sich eine Erde mit Torf, Nadeln, Traubentrester, Rindenhumus oder saurem Urgesteinsmehl.
Am besten pflanzt du sie also im Spätsommer ein. Anschließend kannst du sie gießen, sonst braucht sie keine besondere Pflege. Eine Wunderpflanze, die wunderbar einfach zu handhaben ist. Ab Anfang Juli bis Ende August kannst du die Blüten dann ernten und zum Beispiel trocknen.
DIY: Die selbstgemachte Salbe
Mit den selbstgeernteten Blüten kannst du dann deine eigene Arnika-Creme herstellen. Dafür benötigst du:
- 100 ml Pflanzenöl (Sonnenblumen-, Jojoba-, Mandel- oder Arganöl)
- eine Handvoll Arnikablüten
- 7-8 g Bienenwachs
- optional ein paar Tropfen Vitamin-E-Öl
- einen Behälter zum Aufbewahren
Falls du dich für eine vegane Option der Salbe entscheidest, kannst du auch Kokosöl verwenden. In diesem Fall fällt das Wachs dann weg. Du kannst das Bienenwachs auch durch 3-4 g Carnaubawachs ersetzen. Das ist eine vegane Alternative zum herkömmlichen tierischen Produkt.
Als ersten Schritt lässt du die Blüten, das Pflanzenöl und das Vitamin-E-Öl rund zwei Stunden in einem Wasserbad ziehen. Pass hier bitte auf, dass das Wasser nicht zu kochen beginnt.
Die Flüssigkeit muss dann durch ein Sieb, einen Teefilter oder ein Seihtuch passiert werden. Danach kommt die Flüssigkeit wieder in einem hitzebeständigen Behälter in das Wasserbad. Jetzt kannst du das Bienenwachs hinzufügen und so lange rühren, bis es sich aufgelöst hat.
Zwischendurch kannst du immer die Konsistenz checken, indem du ein paar Tropfen abkühlen lässt. Je nach Beschaffenheit kannst du dann mehr Öl oder mehr Wachs hinzufügen – wir vertrauen dir da.
Dann kommt deine Salbe auch schon in den Tiegel. Bitte lasse sie ohne Deckel auskühlen und schütze den Inhalt vor der Sonne. Die Creme ist ungefähr ein Jahr haltbar. Schau hier aber nach, wie lange das verwendete Öl in etwa gut bleibt.
Zum Weiterlesen:
- Ein weiteres DIY Rezept für eine Hautcreme
- Das verwendete Rezept
- Tipps zum Anbau
- Infos über die Anwendung von Globuli
Titelbild: Pixabay/Hans
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Über die Serie
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