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DIY - Gesundheit selbst gemacht
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Bastel dich gesund: Hand anlegen für mehr Lebensqualität

Einfache Handwerkskunst kann nicht nur deine Kreativität entfachen, sondern auch eine entscheidende Rolle bei deinem Weg in die Gesundheit einnehmen. Wir zeigen dir, wie du mit Basteln nach und während der Therapie zu Kräften kommst und mehr Selbstfürsorge in deinen Alltag integrierst.

Mit Nadel und Zwirn die Seele flicken

Ja, nicht nur der Körper hat zu kämpfen. Neben den körperlichen Negativerscheinungen, gerät auch gerne mal die Psyche von Patient:innen bei langwierigen Krebstherapien ins Taumeln. Aktives Basteln kann hier wahre Wunder gegen Antriebs- und Ziellosigkeit bewirken.

Mit regelmäßigen Basteleinheiten kannst du nicht nur die allgemeine Stimmung heben, sondern auch ein Gefühl der Erfüllung beim Abschluss bzw. Fortschritt von Projekten spüren. Auch kleine Meilensteine gehören gefeiert! Man bringe den Spritzwein. Sprudelwasser geht auch. 

Es braucht auch gar nicht viel, um von den positiven Auswirkungen von Kreativarbeiten profitieren zu können. Jede noch so kurze Beschäftigung mit Nadel, Faden, Kleister, Pinsel lässt das Loch in der Brust ein wenig schrumpfen. Auch bei Angstbewältigung kann dies eine große Hilfe sein.

Du würdest dich als Bastelmuffel bezeichnen und hast Startschwierigkeiten? Dann gilt: Die Regelmäßigkeit macht’s aus. Mit jeder Luftmasche, die du hebst, mit jedem Mandala, das du mit Farbe füllst, und jeder Fließe, mit der du dein nächstes Upcycling-Tischchen beklebst, wird das nächste Projekt leichter. Und irgendwann tauchen wie aus dem Nichts DIY-Projekte auf und sind gar keine Herausforderung mehr für dich. Suche dir zum Start also Projekte aus, bei denen der Fortschritt schnell sichtbar wird und an denen du jeden Tag ein bisschen weiterarbeitest

Handwerksartikel Pexels Zahide Tas
Ein bisschen Webspaß gefällig? Beim Weben ist der Fortschritt nach jeder Bastel-Session gut erkennbar. Außerdem kannst du mit deinen Bastelkreaktionen auch dein Wohnzimmer so richtig aufpeppen. (Foto: Pexels Zahide Tas)

Pro-Tipp: Wenn die Motivation nicht von allein kommen will, kannst du die Handwerkseinheit mit einem Treffen mit deinen Liebsten verbinden. Gemeinsam lässt sich doch am besten die Hand anlegen.

Der Ton macht die Musik

Bevor es an die Feinarbeit geht, kann insbesondere Tonarbeit ein wichtiger erster Schritt sein, um das Taubheitsgefühl in den Händen zu verringern und wieder Herr der eigenen Sinne zu werden. Der Fingerkontakt mit dem feuchten Ton weckt müde Nervenenden auf und regeneriert sie. 

Falls du Zugang zu einer Töpferscheibe hast, kannst du ebenso von deren Bewegung profitieren. Das Rotieren hilft dir dabei, deine Kräfte zu dosieren und zu lernen, deine eigenen Bewegungen besser zu regulieren 

Handwerksartikel Pexels Ritesh Arya
Eine ganz schöne Sauerei, dieses Töpfern. Ab manchmal muss das eben sein. Wann kommt man denn sonst wieder einmal dazu, ein bisschen Sandkasten zu spielen? (Foto: Pexels/Ritesh Arya)

Samen setzten, Lebensqualität ernten

All jene, die sich gern mit Pflanzen umgeben und als Kind schon lieber im Sandkasten gespielt haben, zieht es mit größter Wahrscheinlichkeit auch im Erwachsenenalter hinaus in die Natur. Du zählst dazu? Dann packe deine Schaufel aus und lege dir gleich ein neues Blumenbeet an.

Egal ob im Garten, auf dem Balkon oder auf dem Fensterbrett, Gartenarbeit als Hobby unterstützt nicht nur die Sinne, sondern kann auch als Regenerationstraining für Finger und Co. fungieren. Feuchte Erde bietet nämlich, genauso wie Ton, Stimulation für schmerzende oder taube Finger. Und solange nur die Finger taub sind, kannst du dir von den Vogelgesänge im Garten jeden noch so grauen Tag erhellen.

Auf geht’s, Picasso!

Bist du neugierig geworden? Dann teste doch mal ein paar Basteleien aus. Und vergiss nicht, auf die Leistung kommt es nicht an, sondern einfach nur darauf, deinem Körper und deinem Geist Pinselstrich für Pinselstrich wieder näher zu kommen und die Farben und Konturen deines Lebens wieder vollends wahrzunehmen.

Wer weiß, vielleicht findest du ja schon bald neben einem ausgeprägteren Tastsinn auch dein neues Lieblingshobby.

Probier’s mal hiermit:

  • Häkeln oder Stricken
  • Mandalas ausmalen
  • Leinwandmalerei mit Acryl-, Wasser– oder Fingerfarben 
  • Steine und Tassen mit bunten Motiven schmücken 
  • Zeichnen mit Kohle oder Kreide
  • Werken mit Holz, Lehm und Ton (wie wäre es mit einem Vogelhäuschen oder einer neuen Vase?) 
  • Sticken (T-Shirts, Handtücher, Beanies)
  • Gärtnern
  • Origami, Papierblumen
  • Scrapbooking
  • Schmuckherstellung
  • Kerzengießen
  • Mosaikkunst aus Glas-, Keramik- oder Steinstücken
  • Upcycling

Quellen und Links zum Weiterlesen:

Titelbild: Pexels/Jadson Thomas

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