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Aus Omas Arzneischrank: Hausmittel gegen Verstopfung
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Bye, bye Verstopfung: Es muss flutschen!

Du sitzt am Klo und strengst dich so richtig an, aber der Darminhalt sträubt sich? Scheiße! Im wahrsten Sinne des Wortes. Blöderweise ist die Verstopfung eine häufige Nebenwirkung der Chemo. Zum Glück gibt es natürliche Hausmittel, die den sturen Darminhalt auf sehr überzeugende Art herauslocken können.

Auch frische Heidelbeeren können Wunder wirken, wenn es darum geht, die Konsistenz deines Stuhls zu verändern. Und warum nicht gleich mehrere ballaststoffreiche Lebensmittel kombinieren, wenn wir schon dabei sind?

Gesundheitserreger Magazinbeitraege
Heidelbeeren sind nützliche kleine Helferlein, wenn es darum geht, eine Verstopfung loszuwerden.

Verstopfung ade

Grün- und Schwarztee, sowie Kaffee können eine abführende Wirkung entfalten, da sie Koffein enthalten. Hier lautet die Devise: Mit Maß und Ziel! Koffeinhaltige Getränke sollten nicht literweise getrunken werden, denn das Ergebnis wäre mehr schlecht als recht.

Bei Kräutertees greife am besten zu Kamillentee (entspannt den Darm), Löwenzahntee (hilft bei Blähungen und ist harntreibend), Fencheltee (entspannt und ist harntreibend und entzündungshemmend) oder Pfefferminztee (harntreibend und gallenflussfördernd). Auch eine heiße Zitrone kann Abhilfe verschaffen, denn Zitronensaft ist ein natürliches Abführmittel.

Pro Tipp

Als besonders hilfreich hat sich der sogenannte „Leinsamentee“ entpuppt. Dabei handelt es sich um einen etwas gewöhnungsbedürftigen Aufguss, dessen Wirkung aber nicht unterschätzt werden sollte. Dazu werden 2 Esslöffel Leinsamen mit kochendem Wasser aufgegossen und ein Esslöffel Essig hinzugefügt. Das Getränk darf ein paar Stunden ziehen und kann dann getrunken werden.

 

Darmsport

Wo der Hinweis „Trink mehr!“ zu finden ist, ist die Empfehlung „Beweg dich!“ meist auch nicht weit. Und tatsächlich: Regelmäßige Bewegung ist nicht nur toll für die Fitness deines Körpers, sondern auch für die Fitness deines Darms. Ganz zu schweigen von der positiven Auswirkung auf deine psychische Verfassung. Wobei die wiederum auch die Darmfunktion beeinflussen kann. Wie man es dreht und wendet: Bewegung ist unglaublich wichtig für eine gesunde Verdauung, denn sie aktiviert den Darm. Besonders empfehlenswert sind Verdauungsspaziergänge, da sie die Verdauung gleich nach dem Essen ankurbeln.

 

Hilfreiche Tipps für einen zufriedenen Darm:

  • Der leere Magen freut sich morgens über ein Glas lauwarmes Wasser, gerne mit Zitrone oder einem Esslöffel Essig, um aufzuwachen und in Schwung zu kommen.
  • Nimm dir Zeit beim Essen und versuche Stress zu vermeiden.
  • Wenn du den Drang verspürst, aufs Klo zu gehen, gib ihm nach! Den Stuhlgang zu unterdrücken kann leicht zu Verstopfung führen.
  • Wenn du am Klo sitzt, gilt die Devise: in der Ruhe liegt die Kraft! Pressen und Anstrengung kann nämlich Hämorrhoiden zu Folge haben.
  • An apple a day keeps the doctor away? Zwei Äpfel am Tag halten zusätzlich noch die Verstopfung fern.
  • Massiere deinen Bauch im Uhrzeigersinn, wann immer du eine freie Minute findest. Das regt die Verdauung an.
  • Auch Magnesiummangel kann zu Verstopfungen führen. Um den Mangel zu beheben, trinke abends in Wasser aufgelöstes Magnesium.
  • Bei der eigenständigen Einnahme von Abführmitteln ist äußerste Vorsicht geboten! Setzt du zu oft auf Abführmittel, verlässt sich dein Darm irgendwann auf sie und will nicht mehr von alleine arbeiten. Ein Gespräch mit deinem Arzt oder deiner Ärztin empfiehlt sich vor der Einnahme von Abführmitteln in jedem Fall.

Einlauf hilft beim Rauslaufen

Und dann wäre ja da noch die Sache mit dem Einlauf. Nicht die angenehmste Angelegenheit, aber beizeiten sehr hilfreich, wenn es darum geht, eine hartnäckige Verstopfung im Enddarm loszuwerden.
Einläufe können sehr unkompliziert selbst gemacht werden. Einfach einen Quetschbeutel in der Apotheke kaufen, mit lauwarmem Wasser oder Kamillentee füllen und den Inhalt über den After in den Darm drücken.

Nach ungefähr 20 Minuten sollte der Einlauf seine Wirkung im Darm entfaltet haben und dein Stuhl wieder weicher sein. Auch hier ist Vorsicht angebracht: Ein Einlauf sollte nicht zu oft gemacht werden, da sich der Darm sonst an den Dehnungsreiz gewöhnt und den Stuhlgang nicht mehr selbst verrichten möchte.

Für genauere Informationen oder Anleitungen, erkundige dich gerne in der Apotheke deines Vertrauens und bei deinem Arzt oder deiner Ärztin.

Extreme Fälle von Verstopfung erfordern zweifellos medizinische Hilfe. Handelt es sich aber nicht um eine Extremsituation, bist du mit diesen Hausmitteln gut bedient. Eine gesunde Mischung aus ballaststoffreicher Ernährung, viel Trinken und ausreichend Bewegung bietet die optimale Grundlage für eine gesunde Verdauung. Mit diesen Tipps entlassen wir dich und hoffen, dass es ab jetzt so richtig flutscht!

Credits:

Titelfoto: Pexels

Über die Serie

Putzmittel, Kosmetik oder natürliche Arzneimittel selbst herstellen? Gar kein Problem. Denn du hast wahrscheinlich alles dafür im Küchenschrank! Die Natur hat uns zahlreiche kleine Helferlein geschenkt, die bereits unserer Großeltern zu schätzen wussten – und genau die stellen wir in der Serie „Aus Omas Küchenschrank“ vor. Feier mit uns die Renaissance des Küchenschranks und erleichtere deinen Alltag mit unseren nützlichen Tipps, How-tos und Lifehacks.

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