Das Gesundheitswesen ist zurück! Besser als je zuvor?
Das Gesundheitswesen hat sich erfolgreich rehabilitiert und kehrt inspiriert an die Arbeit zurück. Dabei konfrontiert es seine Kolleg:innen mit Aussichten auf ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem. Der Anfang von etwas Neuem?
Und weiter geht’s.
„Ich meine, wie konnte ich bisher übersehen, dass wir KI dafür nützen können, die teurer werdende Gesundheitsversorgung zu automatisieren und kostengünstiger zu machen? Oder, dass weibliche Gesundheitstechnologie bis vor kurzem noch ein Nischenthema in einem männlich dominierten System war? Das geht gar nicht. Viele denken ja, ich wäre männlich. Aber die Wahrheit ist: Ich bin ein Wesen – nicht männlich, nicht weiblich, sondern irgendwo dazwischen… Wir müssen in der Medizin alle berücksichtigen!“
Verdutzte Blicke.
“Ach, kommt schon Leute, wir sind im 21. Jahrhundert. Ihr wisst schon… Gendermedizin?”
Wieder Stille – bis auf eine Grille, die ihr Leben lang wohl auf diesen Moment gewartet hat, um zu zirpen.
Und da wird mir bewusst, wie sehr ich mich weiterentwickelt habe.
Zurück in die Zukunft
Jetzt sitze ich zu Hause, im Hintergrund spielt Nirvanas “In Bloom” und ich schreibe frenetisch Expert:innen an.
Von dem Schweizer Abraham Licht will ich wissen, wie das Konzept „Hospital at Home“ funktioniert. Er meint, das Krankenhaus sollte zu den Menschen kommen, und nicht umgekehrt.
Und gleich noch eine Schweizerin: Lisa Falco ist Expertin für Daten, Gesundheit und die weibliche Biologie. Und zusammen ergibt das “FemTech”. Sie kann mir sicher mehr darüber erzählen, wie wir die Gesundheitsversorgung für Frauen revolutionieren können.
Tobias Gantner, seines Zeichens Health Care Futurist, schreibe ich an, um mir die Zukunft des Gesundheitswesens zu zeichnen, mit all den Innovationen wie Blockchain, Künstlicher Intelligenz (KI) und Pflegerobotern. Ich will die volle Dosis Zukunft.
Plötzlich kommt mir eine Idee: Mit all der gebündelten Expert:innenpower, die ich da ansammle, könnte ich doch glatt einen Podcast produzieren.
Finde heraus über was ich mit Gesundheitsrebell:innen aller Art gequatscht habe:
Müde und zufrieden blicke rüber zu meinem Bonsai, der stets mein Ruhepol war. Er hat Recht. Ich klappe meinen Laptop zu, es ist genug für heute. Gut Ding hat Weile.
Das Gesundheitssystem wird sich nicht von heute auf morgen verändern, nur weil ich Überstunden mache. Und immerhin: Wie soll das System gesund werden, wenn ich – das Gesundheitswesen – es nicht bin? Ich will doch eine gesundheitskompetente und selbstverantwortliche Bevölkerung, die effizient und rücksichtsvoll von Mensch und Technologie unterstützt wird – lange bevor sie krank wird. Und bei mir selbst muss ich anfangen.
Oh, das war die letzte Seite.
Tja, liebes Tagebuch. Es war schön mit dir. Aber jetzt fängt wohl ein neues Buch an. Oder eben ein Podcast?
Bleib gesund,
dein Gesundheitswesen.
Titelbild: Lena Kalinka
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Über die Serie
Stell dir vor, das Gesundheitswesen ist ein echtes Wesen. Es atmet, isst, trinkt, verdaut, fühlt. Und wenn es lange überlastet ist, funktioniert es nicht mehr wie sonst. In dieser Serie passiert genau das: Das Gesundheitswesen erleidet ein Burnout und muss eine Auszeit nehmen. „Den Auslösern auf den Grund gehen“, wie die Psychologin sagt.
In 20 Tagebucheinträgen beschäftigt es sich mit sich selbst – und deckt nach und nach Probleme, Erfolge und Möglichkeiten auf. Dazu spricht das Gesundheitswesen mit allerlei Fachleuten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz übers Bettenfahrern, die Pflegekrise oder Themen wie Föderalismus und Digitalisierung. Am Ende entsteht ein Gesamtbild der aktuellen Herausforderungen im System.