Die Isolationstipps der Krebsblogger
Ängste. Sorgen. Isolation. Das Coronavirus stellt die Menschheit vor ungewohnt neue Aufgaben. Als KrebspatientIn musst du jetzt vielleicht schmunzeln. Denn das, was wir alle zurzeit durchmachen, war oder ist für dich der ganz persönliche Alltag. Wir haben euch gefragt, wie ihr mit der aktuellen Situation umgeht.
MAGDALENA
“Jeder kennt sie, die schlechten Stunden in einer Krisensituation. Ich bin davon überzeugt, dass sie dazu gehören und auch sein dürfen. Mal richtig zu weinen und wütend zu sein, war für mich immer sehr befreiend! Die Kunst war es, in diesen negativen Gefühlen nicht hängen zu bleiben.
Mein Ausweg aus der Gedankenspirale ist fast immer die Dankbarkeit. Diese bringt mich auf positive Gedanken und dann schaffe ich es auch wieder zuversichtlich zu sein und daran zu Glauben, dass alles gut wird.
Mein Ausweg aus der Gedankenspirale ist fast immer die Dankbarkeit. Diese bringt mich auf positive Gedanken und dann schaffe ich es auch wieder zuversichtlich zu sein und daran zu Glauben, dass alles gut wird.
Ich beschäftige mich in Krisenzeiten mit dem was geht und nicht mit dem was nicht geht! Ich versuche das „HIER UND JETZT“ zu genießen.In meiner Krankheitsphase hatte ich ein Ziel: Meine Hochzeit.
Die war zu einem Zeitpunkt geplant, wo ich die schlimmste Phase bereits hinter mir haben sollte. Dadurch wusste ich, dass es einen Zeitpunkt geben wird, an dem das alles vorbei sein würde. Auch Gründe parat zu haben, weshalb das Leben lebenswert ist, sind wichtig, um sich daran zu erinnern, wozu man das alles durchmacht. Ich habe trotz allem nie meinen Humor verloren. Am besten kann ich mit meinem Mann und über mich selbst lachen.
Sollte ich doch aus irgend einem mir nicht erklärlichen Grund mit dem falschen Fuß aufgestanden sein, dann hilft es mir zu reden oder auch zu weinen oder so richtig wütend zu sein. Mit meiner Familie, Freunden oder mit jemandem, der Ähnliches durchgemacht hat. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Zusätzlich half mir Bewegung oder in der Natur zu sein, um den Kopf mal wieder auszulüften und Platz für positive, schöne Gedanken zu schaffen, das geht dann meist ganz automatisch.
Ganz liebe Grüße
Magdalena“
KENDRA
“Ich bin Kendra 39 Jahre alt und ich kenne die aktuellen Einschränkungen schon durch meine eigene Geschichte. Im Juni 2018 bin ich an Brustkrebs erkrankt. Bei der letzten Chemo Ende 2018 stieß mein Körper an seine Grenzen. Weihnachtsmärkte und Kaufhäuser, Menschenmengen, Winterzauber – daran durfte ich nicht mehr teilnehmen.
Im Januar 2019, nach meiner brusterhaltenden Operation, habe ich eine Grippe bekommen, die mich so richtig erwischt hat. Abgesehen von den Therapien, die ich hatte, war ich nur zuhause. Ich fand das aber nicht so schlimm. Denn ich lebte und das war und ist das Einzige, was zählt. Da nehme ich so etwas wie Quarantäne gern in Kauf.
Auch jetzt in Zeiten von Corona bin ich da total entspannt. Ich genieße die Ruhe und spiele viel mit meinen Kindern. Wir machen gemeinsam Sport, kochen, lesen uns gegenseitig vor und gehen spazieren. Zum Glück können wir das tun. Wir leben recht ländlich.
Was mich zum Lachen bringt: Meine Kinder und die Menschen, die ich lieben. Unterhaltsame Filme.
So helfe ich mir, wenn es mir nicht gut geht: Es kommt nicht oft vor, dass es mir schlecht geht. Wenn es aber doch so ist, dann weiß ich viele Wege, um mir zu helfen. Ich lege mich hin, mache eine wunderschöne Meditation an oder lasse meinen Gefühlen freien Lauf. Immer mit dem Wissen, dass morgen ein neuer Tag ist.
Ihr Lieben, lasst und zuhause bleiben und die Zeit genießen! Wir können unser System runterfahren und einfach mal machen, was wir möchten. Überleg dir doch mal, was du gut kannst. Was dein Herz berührt. Sei kreativ und vor allem: Sei dankbar, dass du hier auf der Erde bist.
Ich kann heute sagen, ich bin meiner Krebsdiagnose sehr dankbar, denn ich habe endlich wieder zu mir gefunden. Nach so vielen Jahren habe ich den Weg nach Hause gefunden. 20 Jahre habe ich die Wahrheit verschwiegen und als ich sie aussprach, war ich endlich frei.
Manchmal bedarf es einer Diagnose, um sein Seelenheil zu finden.
Alles Liebe,
Kendra“
An all die Menschen da draussen, die sich tagtäglich zwangsläufig in das Abenteuer Krebs stürzen müssen: Ihr seid großartig! Hört niemals auf, mit eurer positiven Einstellung und eurer Authentizität Mut zu machen. Teilt eure Erfahrungen, sprecht über Unaussprechliches und lasst uns gemeinsam die schönen Dinge im Leben entdecken. Es gibt so viele davon.
Alles Liebe,
Euer Kurvenkratzer-Team
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