Erste Hilfe für die Chemotherapie mit unseren Chemo-Checklisten
Chemotherapie ist Stress pur: Infusionen, Übelkeit, Verdauungsprobleme, Haarausfall – und ganz viele Ängste. Wie damit umgehen? Wie zur Ruhe kommen? Kurvenkratzer greift dir unter die Arme (mit vielen Checklisten).
Seite 2/2: Für die meisten ist die Medizin ein spanisches Dorf. Wir bringen Licht ins Dunkel der Begriffsverwirrung.
Chemo ist nicht gleich Chemo
Es gibt Chemos als Infusion und in Tablettenform, neoadjuvant und adjuvant, Hochdosistherapien, intensive und solche mit verringerter Dosis, mit kurativem oder palliativem Ziel, appliziert über eine Armvene oder einen „Port“ und in den meisten Fällen werden Chemotherapien in Zyklen verabreicht. Kennst du dich aus? Ja, auch uns raucht da der Schädel.
Bei all den unterschiedlichen Varianten hängt es wieder einmal (du denkst es dir vielleicht schon) von einigen Faktoren wie Krebsart, Erkrankungsstadium und körperlicher Konstitution ab, welche Chemoart im Fall des Falles eingesetzt wird. Hier ein kleiner Sprachführer für die wichtigsten Chemo-Begriffe:
Kleines Chemo-Glossar
- Infusion: Die Chemotherapie kommt als Flüssigkeit über den Blutkreislauf direkt in den Körper.
- Tablettenchemo: Die Chemotherapie wird als Tablette oral eingenommen und im Magen aufgespaltet.
- neoadjuvant: Eine chemotherapeutische Behandlung, die vor einem chirurgischen Eingriff (operative Tumorentfernung) erfolgt, damit der Tumor sich verkleinert und die Gefahr einer frühen Metastasierung verringert wird.
- adjuvant: Chemotherapie, die nach einer anderen Krebsbehandlung (meist operative Entfernung) verabreicht wird, um die Bildung eines neuerlichen Tumors („Rezidiv“) zu verhindern.
- Venenkatheter („Venflon“): Die Infusion wird über eine Vene in der Armbeuge oder auf der Hand geleitet. Venenkatheter können sehr leicht und schnell gelegt werden, es kann aber bei häufigen Chemotherapie-Gaben zu Komplikationen kommen.
- Port („Port-A-Cath“): Vor der ersten Chemotherapie-Gabe wird eine kleine Kammer unter die Haut implantiert, meist ambulant und in lokaler Betäubung. Für die Verabreichung der Chemo wird nur noch diese Kammer angestochen. Das hat den großen Vorteil, dass die Gefäßwände der Armvenen geschont werden.
- kurativ: Das Ziel der Behandlung ist die Heilung der Krebserkrankung. Ärzt:innen sprechen dann von einer kurativen Therapie.
- palliativ: Wenn eine Heilung aufgrund von Metastasierung oder einer schlecht behandelbaren Krebsart nicht wahrscheinlich ist, wird die Chemotherapie palliativ verabreicht, um Beschwerden zu lindern, Lebensqualität gegebenenfalls zurückzuerlangen und das Überleben zu verlängern.
- Zyklus: Viele Chemotherapie-Medikamente werden in regelmäßigen Abständen, sogenannten Behandlungszyklen verabreicht, mit unterschiedlich langen Pausen zwischen den Medikamentengaben.
- Induktionsphase: Eine erste und intensive Chemotherapie, damit sich ein Tumor verkleinert, bevor weiter behandelt wird.
- Konsolidierungsphase: Chemotherapie mit verringerter Dosis, damit sich der Tumorrückgang stabilisiert.
- Erhaltungsphase: Chemotherapie mit geringer Dosis über einen längeren Zeitraum, um eine neuerliche Ausbreitung von Krebszellen zu unterbinden.
Viele haben große Ängste vor der Chemotherapie. Verständlicherweise. Wir sind uns dennoch sicher: Mit „gechillter Base“ ist die Chemo halb so schlimm. Klingt gewagt? Ja, vielleicht. Du kennst uns, wir sind die mit den frechen Ansagen. Wie es dir also gelingt, trotz Chemo gechillt zu sein? Dazu mehr in Teil 2 unseres Chemo-Hilfe-Kurses. Stay tuned!
Der Chemo-Hilfe-Kurs von Kurvenkratzer
- Teil 1: Erste Hilfe für die Chemotherapie mit unseren Chemo-Checklisten
- Teil 2: Bestens vorbereitet auf die Chemo-Nebenwirkungen
- Teil 3: Wir packen den Chemo-Koffer
- Teil 4: Die stressfreie Chemotherapie
In jedem Beitrag findest du mindestens eine Checkliste zum Download (zu deiner freien Verwendung).
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Quellen und Links zum Weiterlesen:
- Was ist ein Zytostatikum? (DocCheck Flexikon)
- Chemotherapie: Wirkweise, Medikamente, Nebenwirkungen (ONKO Internetportal)
- Die Kurvenkratzer-Checklisten: Erste Hilfe für den gesamten „Lebenszyklus“ einer Krebserkrankung
Titelfoto: Klaus Nielsen/Pexels
Hier geht’s zu allen Kurvenkratzer-Checklisten
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Über die Serie
Eine Krebsdiagnose schlägt wie ein riesiger Meteorit in das Leben von Betroffenen und Angehörigen ein. Wer damit konfrontiert wird, weiß im ersten Moment nicht, wie mit der neuen Situation umzugehen ist. Das ist komplett normal. Bisher schien alles so toll in geradlinigen Bahnen zu verlaufen. Nun sind vom einen auf den anderen Tag die Prioritäten total verschoben.
Kurvenkratzer reicht dir mit dieser Checklisten-Serie Tipps für die Bewältigung des Schocks. Wir haben praxiserprobte Hilfestellungen für die häufigsten Situationen während einer Krebserkrankung für dich auf Lager – vom medizinischen Gespräch bei der Diagnosestellung bis zum Reha-Aufenthalt in der Nachsorgephase. Und wir geben Impulse, wie dir ein achtsamer Umgang mit der Erkrankung gelingt.
Bitte beachte: Krebs ist höchst individuell. Die auf diesen Seiten enthaltenen Informationen stellen keine verbindliche und vollumfängliche medizinische Auskunft dar. Bitte berate dich betreffend deiner Therapieentscheidung jedenfalls mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Kurvenkratzer übernimmt keine Haftung für Fehlbehandlungen.