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Weltkrebstag 2025
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Gemeinsam einzigartig: Geschichten aus 5 Jahren Kurvenkratzer

Zum Weltkrebstag 2025 beleuchten wir bewegende Geschichten von Menschen mit Krebs. Jede Erfahrung ist einzigartig – doch Themen wie Mut, Wandel und Zusammenhalt zeigen, was uns verbindet.

Rettungsmission: Lebensqualität

Es kann viele Wege geben, den neuen Alltag zu bewältigen. Betroffene erzählten uns, wie sie sich ihre Lebensqualität zurückeroberten:

Musik

Raliza zeigt ihre Muskeln

Aus: “Wenn Krebse singen – Raliza und die Heilkraft der Musik” 

Mitten in diesem Tiefpunkt kommt Ralizas Freundin Nora mitsamt Ukulele an ihr Bett. Sie singen gemeinsam. Die therapeutische Kraft der Musik entfaltet sich. Der graue Raum wird heller und der Lebensmut zaubert sich wieder herbei. “Da wusste ich, dass ich dem Krebs endgültig in den Hintern trete”.

Raliza ist kampfbereit! Von da an macht und hört sie jeden Tag Musik, bis auf den Gang schallt ihre Stimme. Sie quält sich durch die Songs. Auch wenn es für den Körper anstrengend ist, und die Puste noch nicht so ganz zurück ist: Für ihre Seele ist es Balsam.

Sport

Frau am Kletterseil

 

Aus  “Wie Valentina trotz Jugend im Krebstal den Paraclimbing Gipfel erklimmt” 

Vor der Diagnose war der Sport Valentinas Ventil, ihr Ausgleich und ihre größte Leidenschaft. Und von einem Tag auf den anderen wurde ihr das genommen.

Nach der Therapie war der Weg zurück in den Sport ein langer und steiniger Marsch. Aber sie hat es geschafft – und das sogar bis in den Leistungssport. Im Juni 2024 durfte Valentina an ihrem ersten Paraclimbing-Worldcup teilnehmen.

Spiritualität 

Carsten Witte

Aus “Der Sinneswandel des Carsten Witte: Vom Soldaten zum Psychoonkologen”  

Das über die Jahre stärker werdende Bewusstsein für die Welt des Geistes stellte sich als Carstens größte Kraftquelle während der Krebsbehandlung heraus. “Wenn es meinem Geist gut geht, kann sich mein Körper auf die Genesung konzentrieren”, so Carstens Ansatz, der auch auf logischer, körperlicher Ebene durchdacht war. 

Während der Chemo hat Carsten also viel meditiert und ist stundenlang auf Fantasiereisen gegangen. Dabei hat er die “Chefkrebszelle” aufgesucht, mit ihr ein Bierchen gekippt und ihr gesagt, dass sie nur bleiben darf, wenn sie keinen Ärger mehr macht.

Das Netzwerk aktivieren 

Aus: “Alleinerziehend und Krebs – Als ob ein Knoten nicht reicht” 

„Während der Chemo konnte ich nichts tun.“ Julia ist nach den Medikamentengaben vier bis fünf Tage wie ausgeknockt. „Ich bin nur gelegen, Kochen haben meine Mutter und eine Freundin übernommen.“ Ihre Mutter wohnt unterdessen bei ihr und bringt ihren Sohn in die Schule. „Ich konnte nicht anders, als Hilfe anzunehmen“, erzählt sie. Dennoch ist es weiterhin schwierig für sie, aber sie bemerkt: „Ich darf das auch. Ich muss nicht alles alleine stemmen.“ 

Die Kernfrage Finanzen 

Aus: “Richtig blöd wird’s, wenn du’s überleben willst.”

Martina durfte am eigenen Leib erfahren, was es für eine Erleichterung ist, wenn eine Versicherung im Krankheitsfall greift und die dringendsten Geldsorgen verschwinden. Was für ein Privileg, wenn man sich die Zeit nehmen DARF, um krank zu sein. Wobei sie auch weiß, das klingt erst einmal befremdlich und so gar nicht nach Urlaubserlebnis.  

Aber finanzieller Rückhalt bedeutet gleichzeitig, dass man sich nicht beeilen muss – und genug Raum dafür vorhanden ist, um in Ruhe gesund werden zu können. 

Das Leben 2.0 

Aus: “Heilende Naturtour mit einem Krebs-Grizzly“

Wegen seiner Krebserkrankung ist Peter nun frühpensioniert. Davor hat er in der Nuklearmedizin für die Stadt Wien programmiert. Aus dem Frühpensionsvakuum heraus entsteht sein Blog “Stronggrizzly”, in dem er Gefühle und Informationen preisgibt und insbesondere Männern helfen will, die ebenso Prostatakrebs und Strahlentherapie vor sich haben.  

Dann fängt Peter an, seine Leidenschaft in einen Beruf zu gießen. Er macht die Ausbildung zum Natur- und Landschaftsführer. Immer wieder gibt er Führungen mit dem Ziel, die Naturwahrnehmung der Leute zu fördern.   

Von Träumen zur Realität 

Aus: “Wie man trotz Krebs um die Welt reist” 

An schlechten Tagen schließt Birgit die Augen und stellt sich vor, wie es sich anfühlt, durch den Regenwald von Costa Rica zu laufen oder in den Großstadttrubel von Bangkok einzutauchen.

Dass sie anstatt angsterfüllter Wartezimmer bald die schönsten Orte dieser Welt anschauen wird, scheint lange unmöglich.  

Zwischen der Entscheidung, die Welt zu bereisen, und dem ersehnten Abflug vergehen zwei Jahre voller Covid und Ungewissheit. Doch eines Tages, Hals über Kopf, geht es los. 

Wie Krebs mit Schwangerschaft und Trennungsschmerz vereinbar ist, zeigen die letzten drei Geschichten.

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