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Tipps bei Haarausfall
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Glatze, Kopftuch oder Perücke – Hauptsache du bestimmst selbst

Für die einen geht nur ein kleiner Teil des persönlichen Ausdrucks flöten, für die anderen ist es der Verlust der eigenen Identität: Bei Haarverlust scheiden sich die Geister. Ob Glatze, Kopftuch oder Perücke: Fest steht, dass es einen Unterschied macht, ob die Frisur selbst gewählt ist oder ob der Krebs entscheidet.

Tipp:

Bei speziellen Haarfarben, oder um dich näher mit deinen Liebsten zu fühlen, könntest du in Erwägung ziehen, Perücken aus den Haaren deiner Verwandten herstellen zu lassen. Wenn diese bereit sind, einen Teil ihrer Haare zu spenden, und du mit den damit verbundenen Extrakosten einverstanden bist, kann eine einzigartige Perücke gezaubert werden.

Steck den Kopf nicht in den Sand!

Perücken sind längst nicht mehr die einzige Option mit Haarausfall umzugehen. Gut, zugegeben – leicht ist der Umstieg auf die Statement-Glatze nicht. Wenn du aber trotzdem langsam genug von haarigen Situationen hast und dich dafür entscheidest, haben wir gute Neuigkeiten: Die neuesten Trends sind auf deiner Seite. 

Kurzhaarfrisuren oder geschorene Köpfe sind heute viel öfter in Hochglanzzeitschriften zu sehen als noch vor 20 Jahren. Und auch dazu passende unsichtbare Augenbrauen haben seit 2020 an Beliebtheit gewonnen. 

Die sogenannten „Bleached Brows“ (gebleichte Augenbrauen) sind nämlich ein neuer Trend, bei dem die Augenbrauen so stark aufgehellt werden, bis sie fast nicht mehr zu sehen sind. Damit ist man also ohne Augenbrauen fast modischer als mit. 

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Auch ohne Haarpracht kannst du dich kreativ ausdrücken und dich an neue Looks herantrauen. (Foto: Pexels/Shvets Production)

Lust auf Tattoo-Brauen? 

Wünschst du dir eher einen farblichen Kontrast auf deiner Haut oder sehnst du dich nach deinen einst noch dichten Augenbrauen, gibt es natürlich auch noch die klassischere Micro-Blading-Variante. Hier werden deine Augenbrauen mit hunderten kleinen Strichen, die eine haarähnliche Textur nachahmen, direkt auf die Haut tätowiert.   

Diese Methode verspricht langanhalte und natürliche Ergebnisse und kann dir so auch helfen, dich mit dem wortwörtlichen nackten Wahnsinn deiner neuen Situation anzufreunden. 

Nach wie vor unsicher? Kein Problem. Vielleicht hilft ja ein Kopftuch oder eine Haube beim Hineinschnuppern ins haarlose Styling. Ob lang, kurz, aus Seide oder Baumwolle, bunt oder einfärbig – hier kannst du dich modisch am allermeisten austoben. Außerdem lässt sich so etwas viel leichter abnehmen, sollte eine chemoinduzierte Hitzewelle den Körper übermannen. Auch einige Menschen aus unserer Community war dies der Hauptgrund, sich von Perücken zu distanzieren: 

Peruecken Umfrage Teil
Community-Umfrage auf Instagram. (Foto: Kurvenkratzer)

How-to: Installieren von Perücken mit Tüllansatz

Schritt 1: Schneide die Spitze entlang der Vorderseite der Perücke auf die geeignete Länge.

Schritt 2: Nimm die Perücke an ihrer Unterseite mit beiden Händen zwischen Zeigefinger und Daumen. Achte hierbei darauf, dass zu beiden Händen jeweils der selbe Abstand zur Mitte der Perückenunterseite besteht.

Schritt 3: Stülpe dir die Perücke über den Kopf. Die Perücke sitzt richtig, wenn sie am Hinterkopf da aufhört, wo die Wirbelsäule auf deinen Kopf trifft.

Schritt 4: Runzel die Stirn bis Falten entstehen. Versichere dich, dass die Vorderseite der Perücke genau da beginnt, wo die Falten aufhören. Hier wäre nämlich dein natürlicher Haaransatz.

Schritt 5: Schieb die Perücke gern noch etwas hin und her, bis du mit der Position zufrieden bist. Falls vorhanden, kannst du mithilfe von Klettverschlüssen auf der Unterseite der Perücke auch noch ihre Enge anpassen.

Und schon bist du fertig!

Tipps für ein authentischeres Ergebnis:

Für besseren Halt kannst du den Tüllansatz auch mit hautverträglichem Wimpernkleber oder doppelseitigen Klebestreifen an die Stirn kleben. Entlang des Haaransatzes kannst du Puder oder etwas Concealer auftragen, um natürlichere Ergebnisse zu erzielen.  

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Lacefront einschneiden - so machst du es richtig! (Video: Glückssträhnen-Kanal auf YouTube)

Sei HAARtnäckig, sei du selbst!

Egal für welche Variante du dich entscheidest, wichtig ist, dass du eines dabei nicht vergisst: Die Entscheidung, wie du dich deinem Haarausfall näherst, liegt allein bei dir.

Nicht bei deiner Nachbarin, die der Meinung ist, “eine echte Frau trage ihr Haar lang” und schon gar nicht beim Arbeitskollegen, der für sich selbst beschlossen hat, Glatzen und Kurzhaarfrisuren mit Männlichkeit zu assoziieren. Schließlich willst du doch keine Wege gehen, die andere für dich gestaltet haben.

Für jeden fühlt sich etwas anderes gut an, wie man auch ja auch bei unserer Community-Befragung sehen konnte. Und was die Meinungen anderer angeht: Machs á la Die Ärzte im Jahr 2008 und “Lass die Leute reden”. Denn mal ganz ehrlich: Am Ende des Tages geht es nicht um die Haare auf unserem Haupt, sondern wie wir uns gegen die Welt da draußen behaupten.  

Zum Weiterlesen:

Dieser Artikel ist unter der Mitarbeit von Alina Ludwig und Claudia Poguntke entstanden.

Titelbild: Pexels/Cottonbro Studio

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