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Pflegen als Lebensinhalt
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Hilfe, ich habe das Helfersyndrom

Schon mal gefragt, wo Hilfe endet und Bevormundung beginnt? Du hast das Gefühl, der Pflegealltag wird zu deiner Identität? So sehr, dass du den zu Pflegenden den Platz zum Atmen nimmst? Dann aufgepasst: Es folgt eine Checkliste mit „Symptomen“ des Helfersyndroms.

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Und weiter geht’s mit der Symptomliste:

4. Nicht an erster Stelle 

Die eigenen Bedürfnisse werden nicht nur als unwichtig wahrgenommen. Vielmehr werden die Wünsche der zu pflegenden Person sehr oft an erste Stelle gesetzt. 

5. Kontrollfreak trifft auf Krankheit 

Du hast gerne die Kontrolle und sagst an, wo es lang geht? Pflegende mit einem Hang zum Helfersyndrom haben oft den Drang, Entscheidungen für die zu Pflegenden zu treffen. Selbst wenn diese in der Lage sind, selbstständig Entscheidungen zu fällen. 

6. Überfordert hoch Tausend 

Ein weiteres Anzeichen ist das ständige Gefühl, gebraucht zu werden und für das Wohlergehen der zu pflegenden Person verantwortlich zu sein. Das kann längerfristig zu Überforderung, Stress und emotionaler Erschöpfung führen.  

7. Feedback – Nein, danke! 

Als übermäßig hilfsbereite Person fällt es oft schwer, konstruktive Kritik anzunehmen und Schwächen anzuerkennen, insbesondere wenn es darum geht, die eigene Pflegepraxis zu hinterfragen und diesbezüglich Hilfe anzunehmen.   

8. Versagensängste lassen grüßen 

Pflegende mit Helfersyndrom haben oft die übermäßige Sorge, dass die eigene Pflege nicht ausreicht, man noch mehr für die zu pflegende Person tun könnte und diese ohne die ständige Unterstützung nicht zurechtkommt. 

Wenn Helfer:innen selbst mal eine Runde Hilfe brauchen 

Menschen, die sich ständig für andere aufopfern, rennen oft direkt in die Überforderungsfalle. Burnout? Na klar, volle Fahrt voraus! Wie bei unserem Gesundheitswesen. Die Tagebuchserie kennst du noch nicht? Dann lies mal rein! 

Das Problem ist, dass sich Menschen mit Helfersyndrom lieber als Superheld:innen sehen. Bloß keine Pause machen und bitte keine Unterstützung von außen. Besonders schwierig wird’s, wenn die eigene Hilfsbereitschaft für den Selbstwert so wichtig ist wie die morgendliche Tasse schwarzes Gold. 

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Übersprudelnde Superheld:innen mit Aufmerksamkeitsfanatismus sollten sich unbedingt professionelle Hilfe holen. (Foto: Unsplash/Mulyadi)

Also: Suche ein Gespräch und professionelle Hilfe, thematisiere deine Überforderung und realisiere vor allem, dass es keinen Orden fürs Selbstausbrennen gibt. Setze Grenzen und kommuniziere deine Bedürfnisse. Damit es der Helfer-Hamster endlich wieder aus seinem Hamsterrad schafft. 

Quellen und Links: 

Die Produktion dieses Artikels wurde von Daiichi Sankyo unterstützt, unter Wahrung der redaktionellen Unabhängigkeit.

Titelbild: Unsplash/Allison Saeng

Über die Serie

Du bist Angehörige:r, Freund:in oder Bekannte:r einer Person mit Krebs? Dann gratulieren wir dir herzlich – denn jetzt dreht sich alles mal um DICH! Heute bist DU das Kind an einem Tisch voller Erwachsenen. Mittelpunkt Numero uno und das Augenmerk unserer neuen Serie. Denn Pflegende sind oft die heimlichen Held:innen. Wir geben ihnen eine Bühne, lassen sie zu Wort kommen und teilen ihre Geschichten: von Sorgen, Überforderung, Tabus, Reality-Checks – bis hin zu den kleinen und großen Erfolgen in der Pflege.  

Aber wo endet Hilfe, wo beginnt Bevormundung? Wie schaffst du es, dich selbst nicht zu verlieren? Diese Serie ist dein Rettungsring im Chaos des Pflegealltags – für dich und alle anderen, die sonst meist unsichtbar bleiben. Jetzt werden Rollen getauscht. 

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