Kann und soll ich nach Brustkrebs (wieder) schwanger werden?
Euer Kinderwunsch ist noch nicht abgeschlossen und ihr habt viele Fragen zum „Ob“ und „Wie“. Das Gute zuerst: Chemo & Co. bedeuten nicht automatisch das Ende eures Wunsches. In diesem Teil des Ratgebers gehen die Autor*innen auf die Möglichkeiten während und nach der Behandlung ein und stellen euch Fragen, die ihr gemeinsam ganz offen besprechen solltet.
Wenn eine Frau eine antihormonelle Therapie (statt einer Chemotherapie oder anschließend an eine solche) erhält, so ist es ebenfalls sinnvoll, die Umsetzung des Kinderwunsches mit dem behandelnden Onkologen*der behandelnden Onkologin zu besprechen; gynäkologische Onkolog*innen, die eine solche Schwangerschaft in der Folge auch begleiten können, sind dabei besonders erfahren.
Empfehlungen sind auch hier wieder nur in Abwägung Ihres persönlichen Risikos, abhängig von den biologischen Eigenschaften Ihres Primärtumors, Ihres Alters und Ihrer Familiensituation möglich. Als Frau oder Paar ein Kind zu planen ist immer eine zutiefst persönliche Entscheidung; niemand außer Ihnen und Ihrem*Ihrer Partner*in ist berechtigt, diese Entscheidung zu treffen.
Es macht aber Sinn, sich nach einer Brustkrebserkrankung mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen und sich aktiv kompetente medizinische und psychoonkologische Beratung zu holen:
- Wie hoch ist mein Risiko, dass Brustkrebs bei mir in Form von Metastasen wieder auftritt (ausführliches Beratungsgespräch mit erfahrenem [gynäkologischem] Onkologen*erfahrener [gynäkologischer] Onkologin empfohlen)?
- Wenn wir uns für ein Kind entscheiden und der Fall eintreten sollte, dass meine Krankheit weitergeht und mir schlimmstenfalls der Tod bevorsteht, wer wäre dann für mein Kind verantwortlich?
- Habe ich Menschen in meiner Familie und in meinem Freundeskreis, denen ich mein Kind im schlimmsten Fall anvertrauen könnte?
Das sind sehr schwierige, schmerzliche Fragen für Brustkrebspatientinnen und ihre Partner*innen; dennoch ist es ein Zeichen verantwortungsvoller Elternschaft, diese Themen nicht auszublenden, sondern bewusst darüber zu reden und Lösungen anzudenken.
Besonders die Einschätzung Ihres persönlichen Risikos sollten Sie mit dem behandelnden Onkologen*der behandelnden Onkologin diskutieren und unter Umständen einen erfahrenen Psychoonkologen* eine erfahrene Psychoonkologin beiziehen; von Informationen aus dem Internet als alleiniger Informationsquelle raten wir wegen der Komplexität des Themas ab.
Praxiswissen to go:
Du willst mehr? Du willst nicht bis zum nächsten Artikel der Serie warten? Verstehen wir. Daher kannst du dir den vollständigen Ratgeber „Sexualität und Brustkrebs“ von Pfizer hier vollkommen kostenfrei herunterladen. Als PDF. Für sofort oder später. Für den PC oder dein mobiles Gerät. Praktisch oder? Als Alternative kannst du ihn dir auch als Druck direkt nach Hause liefern lassen.
Dr. Gabriele Traun-Vogt: Klinische- und Gesundheitspsychologin, systemische Psychotherapeutin (SF), Psychoonkologin, langjährige Leitung des psychoonkologischen Dienstes an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde/ Brustgesundheit der Medizinischen Universität Wien, Psychoonkologin und Psychotherapeutin in freier Praxis.
„Seit vielen Jahren begleite ich Brustkrebs-Patientinnen und ihre PartnerInnen durch alle Stadien der Erkrankung. Die meisten Paare erleben gravierende Veränderungen in ihrer Sexualität im Laufe ihrer Behandlung – allerdings werden diese tabuisiert und die Auseinandersetzung damit angesichts einer bedrohlichen Lebenssituation als nicht angemessen erlebt. Es gibt wenig Information und Unterstützung, oft nicht einmal über die körperlichen Auswirkungen von Behandlungen, die die Sexualität massiv beeinträchtigen können. Konkrete Informationen und entlastende Perspektiven sind für mich wichtige Themen dieser Broschüre.“
Peter F. Herdina: Systemischer Coach und Supervisor mit Schwerpunkt Gesundheitswesen sowie systemischer Psychotherapeut für Paare und Einzelpersonen in privater Praxis, Lehrtätigkeit in der Ausbildung von systemischen Beraterinnen/Beratern
„Immer wieder kommt es zu Verständigungsschwierigkeiten zwischen Lebenspartnerinnen/Lebenspartnern in Bezug auf die Sexualität, auch wenn gar keine außergewöhnlich gravierenden Randbedingungen vorliegen. Umso schwieriger wird die Kommunikation in Ausnahmesituationen. Hier einen Leitfaden und Unterstützung anzubieten, ist mir ein besonderes Anliegen.“
Die komplette Serie:
- Teil 1: Darf ich an Sex denken, wenn ich Brustkrebs habe?
- Teil 2: Onkologische Behandlung: Folgen für die Sexualität
- Teil 3: Männer und Frauen: Wer darf wann was wollen?
- Teil 4: Wieder zur eigenen Sexualität zurückfinden
- Teil 5: Wieder Sex zu zweit: So kann’s klappen
- Teil 6: Kann und soll ich nach Brustkrebs (wieder) schwanger werden?
- Teil 7: Welche Arten von Empfängnisverhütung sind sinnvoll bei Brustkrebs?
- Teil 8: Sexualität bei Männern mit Brustkrebs
- Teil 9: Schwierige medizinische Entscheidungen mit Ottawa-Leitfaden lösen
- Teil 10: Nebenwirkungen: Sexualität während der weiterführenden Behandlung
- Teil 11: Sexualität bei metastasiertem Brustkrebs
- Teil 12: „Bis dass der Tod uns scheidet“ – Sexualität, Partnerschaft, Krankheit und Tod
Credits:
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Pfizer Corporation Austria GmbH, Wien; PP-ONC-AUT-0312/03.2021.
Titelfoto: Adobe Stock
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Über die Serie
Sex und Brustkrebs: Zwei Begriffe, die oft einfach nicht zusammenpassen. Warum Paare trotz Krankheit an ihr Liebesleben denken dürfen, welche Veränderungen in welchen Stadien zu erwarten sind und welche Perspektiven es gibt (und wie es die gibt!), zeigt euch der Pfizer-Ratgeber „Sexualität und Brustkrebs“.
Schon mal nach dem Thema gegoogelt? Und? Fündig geworden? Wir auch nicht. Wirklich qualifizierte Infos sucht man leider wie Nutella im Gewürzregal: vergebens! Wir digitalisieren den wertvollen Inhalt also 1:1 für euch und übernehmen damit die Sprache der Autoren. Die wissen nämlich genau worüber sie reden: Dr. Gabriele Traun-Vogt begleitet Paare bereits seit vielen Jahren als klinische Gesundheitspsychologin und Psychoonkologin. Co-Autor Peter F. Herdina lässt sein Wissen aus der Praxis als systemischer Psychotherapeut für Paare und Einzelpersonen einfließen, und Univ.-Prof. Dr. Christian Singer, MPH stand den Autoren als medizinischer Berater zur Seite. Die Rechte an den Inhalten des Ratgebers liegen bei Pfizer Corporation Austria GmbH, Wien.