Sieben Tipps, um sicher durch die Krebsdiagnose zu kommen
Eine überraschende Krebsdiagnose ändert auf einen Schlag das ganze Leben. Diese sieben Tipps holen dich aus dem Chaos zwischen Erstuntersuchung, Diagnosestellung und Befundungsphase.
Seite 2/2: Muss ich mein Leben ändern, wenn ich an Krebs erkrankt bin?
5. Pro-Tipp: Die Verkündigung
Wenn du dein Umfeld über die Diagnose informieren möchtest, dann bringe wenn möglich alle zusammen in einen Raum und erzähl ihnen gemeinsam davon. So werden sämtliche Fragen nur einmal gestellt und du hast das Gespräch nur ein Mal zu führen (schont deine Energie). Sie können sich gegenseitig trösten und du musst das nicht übernehmen.
Du kannst auch klar machen, welchen Umgang du dir in dieser Angelegenheit wünscht: Wollt ihr offen darüber sprechen? Hat Humor Platz? Dürfen sie dich fragen, wie es dir geht? Wie können sie dich unterstützen? Wie sehen die nächsten Schritte aus?
6. Welche Lebensbereiche verändern sich nun?
Je nachdem, wie du dein Leben bisher gestaltet hast, hat die Krebserkrankung in den unterschiedlichsten Bereichen Einfluss: Familie, Freundeskreis, Arbeit, Hobbys, Vereine. Was kannst du weiterführen? Was willst du zumindest vorerst pausieren? Ist eine Krankschreibung nötig? Wie viel muss das Unternehmen, in dem du arbeitest, wissen? Wie kannst du weiterhin deine Beziehung pflegen und Zeit mit den Kindern verbringen? Zu welchen regelmäßigen Treffen mit deinen Freund:innen willst du gehen? Welche Termine kannst du künftig wahrnehmen? Wie ändern sich die Hobbys?
Auch mit Krebsdiagnose solltest du deiner Freizeit genügend Raum geben.
7. Keine Notwendigkeit, normal weiterzumachen
Es ist nicht nötig, dass du so weitermachst wie zuvor. Niemand verlangt das von dir. Wenn es dir Halt gibt, Strukturen und Routinen wie vor der Krebsdiagnose einzuhalten, spricht vieles dafür, das genauso fortzuführen. Bedenke aber bitte, dass sich mit einer Krebserkrankung manche Rahmenbedingungen ändern. Durch Untersuchungstermine, Befundbesprechungen, Therapien und Klinikaufenthalte, sowie etwaige körperliche Einschränkungen, wirst du vielleicht nicht alles exakt so weitermachen können, wie vor dem Krebs.
Wenn dir die Krankheit eines beibringen soll, dann das: Du bist jetzt an erster Stelle. Nimm dir auf jeden Fall die Zeit und Freiheit, deine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen, sie zu achten und ihnen nachzugehen.
Checkliste: Was tun nach der Krebsdiagnose?
- Entspannung, zum Beispiel durch Atembeobachtung
- Alles Wichtige in einem Notizbuch festhalten
- Hilfe im persönlichen Netzwerk suchen
- Über die Diagnose sprechen
- Pro-Tipp: Die Verkündigung
- Welche Lebensbereiche ändern sich?
- Du musst nicht normal weitermachen
Ja, Krebs ist scheiße. Aber mach weiter!
Weißt du, wie man einen Elefanten isst? Stück für Stück. Das dauert aber lang, wirst du jetzt sagen. Ja, aber es funktioniert. Mit einer Krebsdiagnose verhält es sich genauso. Es bringt wenig, vor Angst zu erstarren und gar nichts mehr zu tun. Auch wenn der Weg total momentan vernebelt ist – geh weiter!
Wir von Kurvenkratzer wünschen dir einen kühlen Kopf und ausreichend Energie für diese herausfordernde Zeit.
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Titelfoto: Pexels/Sharon McCutcheon
(Veröffentlicht am 16.11.2020, aktualisiert am 05.07.2021)
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Über die Serie
Eine Krebsdiagnose schlägt wie ein riesiger Meteorit in das Leben von Betroffenen und Angehörigen ein. Wer damit konfrontiert wird, weiß im ersten Moment nicht, wie mit der neuen Situation umzugehen ist. Das ist komplett normal. Bisher schien alles so toll in geradlinigen Bahnen zu verlaufen. Nun sind vom einen auf den anderen Tag die Prioritäten total verschoben.
Kurvenkratzer reicht dir mit dieser Checklisten-Serie Tipps für die Bewältigung des Schocks. Wir haben praxiserprobte Hilfestellungen für die häufigsten Situationen während einer Krebserkrankung für dich auf Lager – vom medizinischen Gespräch bei der Diagnosestellung bis zum Reha-Aufenthalt in der Nachsorgephase. Und wir geben Impulse, wie dir ein achtsamer Umgang mit der Erkrankung gelingt.
Bitte beachte: Krebs ist höchst individuell. Die auf diesen Seiten enthaltenen Informationen stellen keine verbindliche und vollumfängliche medizinische Auskunft dar. Bitte berate dich betreffend deiner Therapieentscheidung jedenfalls mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Kurvenkratzer übernimmt keine Haftung für Fehlbehandlungen.