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Superfood Natto
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Natto: Bakterien im Bohnenkleid

Natto sieht zwar aus wie ein unästhetischer Versuch von Spiderman, mit seinen Fäden Sojabohnen zu fangen, aber die fermentierte Speise aus Japan solltest du auf keinen Fall unterschätzen. Wir zeigen dir, warum das Superfood mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen ein Must-Have in deiner Küche sein sollte.

May the Natto be with you: Tag des Natto

Kein Scherz, Natto hat einen eigenen Feiertag. Und nein, der 納豆の日 (jap.: natto no hi, Tag des Natto) ist nicht am 4. Juli. Er wird aber schon sechs Tage später, am 10. Juli, gefeiert. Und das haben wir einem Wortwitz zu verdanken – der zugegebenermaßen nur auf Japanisch lustig ist.

Der Witz ist, dass das Wort Natto an die Zahlen sieben (jap.: nana) und zehn (jap.: to) erinnert. Kurzerhand wurden nana und to zusammengesetzt und das perfekte Datum für den skurrilen Feiertag stand fest.

Zwei Personen in traditionell-japanischer Kleidung
Wir sollten in Europa auch mehr Feiertage für Nahrungsmittel einführen. (Foto: Pexels/David Dibert)

Reis, Reis, Baby!

Wie wäre es mit etwas fermentierten Sojabohnen auf Reis zum Frühstück? Mische noch ein bisschen scharfen Senf, Sojasauce und kleingehackte Frühlingszwiebel dazu und du hast ein traditionelles, japanisches Frühstück vor dir stehen. Die meisten Japaner:innen genießen nämlich genau so ihr Natto. Der perfekte Start in den Tag.

Reis zum Frühstück ist nicht so dein Ding? Dann probiere Natto als Abendessen. . Du kannst es aber natürlich auch selbst zubereiten.

Es gibt Natto mittlerweile auch als Kapseln und als Pulver. Also wenn dir die klebrigen Bohnen zu unästhetisch sind, mische doch mal ein bisschen Pulver in eine Suppe.
Außerdem kannst du Natto unbedenklich jeden Tag essen. Gesundheitsgefahren sind nicht bekannt. Trotzdem heißt es wie bei allen Dingen im Leben: in Maßen genießen!

Natto Superfood Infos
Die wichtigsten Fakten in einer Grafik? Na logo. (Foto: Kurvenkratzer)

Nattolicious: So geht DIY-Natto

Für die Herstellung brauchst du eigentlich nur zwei Sachen:

500g ganze Sojabohnen und 1g Natto-Starter. Bei dem Starter handelt es sich um Bacillus subtilis natto. Das sind einfach gesagt Bakterien. Diese sind für die Fermentation der Bohne verantwortlich.

Als erstes musst du die Sojabohnen waschen und anschließend in 2L Wasser 12 Stunden lang einweichen. Achte dabei darauf, dass die Raumtemperatur nicht zu hoch ist. Du kannst die Bohnen aber auch in deinen Kühlschrank stellen, um sicher zu gehen, dass ihnen nicht zu warm wird.

Als nächsten Schritt musst du die Sojabohnen für ca. 60 Minuten dämpfen oder kochen. Währenddessen kannst du schonmal Gläser mit kochendem Wasser desinfizieren. Gib anschließend die Bohnen in die Gläser und gib den Natto-Starter hinzu. Du kannst dafür auch Basilikum-Blätter verwenden. Die haben nämlich die benötigten Bakterien auf sich. Dann einfach ein Blatt unten ins Glas geben, Sojabohnen drauflegen und nochmal mit einem Blatt bedecken.

Jetzt musst du das Ganze nur noch 15 bis 24 Stunden lang fermentieren und schon ist dein selbstgemachtes Natto fertig. Lass es dir schmecken!

Über die Serie

Avocado, Gojibeeren, Acai & Co. Die Rede ist von sogenannten Superfoods, welche den Körper bekanntlich entgiften und das Immunsystem stärken sollen. Wir gehen dem Ernährungstrend und Marketinghype auf den Grund und untersuchen, ob diese wirklich vital- und nährstoffreicher sind als herkömmliche Nahrungsmittel. Wir zeigen euch, welche regionalen Alternativen es zu den Exoten gibt und wie sie euch bei einer Krebsdiagnose gesundheitlich unterstützen können.

In unserer Superfood-Serie findest du nicht nur überraschende Gesundheitsbenefits, spannende Tipps, erstaunliche Fakten sowie den ein oder anderen heißen Kochtipp, sondern auch unsere Kurvenkratzer-Fact-Sheets, mit allen „healthy facts“ zu den jeweiligen Superfoods, alle auf einen Blick!

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