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Superfood Marille
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Superheldin in Orange

Was haben der Physiker Albert und eine Marille gemeinsam? Sie sind beide Ein-Stein-Obst. Genug gescherzt. Bei der Aprikose bedeutet orange nicht „Halt!“, sondern „Greif zu!“. Wie die Farbe deine Gesundheit sogar verbessern kann, erfährst du heute.

Kerntrovers diskutiert

Vielleicht hast du schon einmal den Mythos gehört, dass Marillenkerne eine Art pflanzliche Chemotherapie sein sollen. Sie werden daher auch gerne als Snack verkauft. An dieser These ist aber nichts dran, sie ist völliger Quatsch.

Anhänger:innen dieser Theorie glauben, dass der Inhaltstoff Amygdalin eine heilende Wirkung besäße. Er wird von überzeugten Kernesser:innen als Vitamin B17 bezeichnet, wovon Ärzt:innen recht wenig halten. Amygdalin ist nämlich überhaupt kein Vitamin. Es wird beim Essen und während der Verdauung in Blausäure umgewandelt, die wiederum schädlich für deinen Körper ist. Deshalb gilt die Empfehlung: maximal zwei Kerne pro Tag!

Marille Superfood Infos
Alle wichtigen Infos zum Superfood. (Foto: Kurvenkratzer)

Aprikose: Süßes Superfood ohne Zucker

Aprikose in der Hose – wer Kinder hat, weiß es bestimmt. Brei oder Püree aus Marillen sind super Hausmittel, um Verstopfung bei Babys zu bekämpfen. Für Erwachsene hilft das Superfood gut, um zu entwässern. Die 280 mg Kalium pro 100 Gramm helfen deinem Körper dabei, Wasseransammlungen auf sanfte Art zu beseitigen.

Dadurch, dass Marillen sehr süß sind, kann leicht der Irrglaube entstehen, dass sie richtige Zuckerbomben sind. Das stimmt aber nicht. Sie enthalten nur 8,5 g Zucker pro 100 g. Du kannst also richtig zulangen. Dank ihres hohen Wassergehalts ist der Kaloriengehalt auch sehr gering. Pro 100 Gramm Frischobst nimmst du ca. 40 Kilokalorien zu dir. Wenn du dich für die getrocknete Variante entscheidest, dann sind es 240 Kilokalorien. Dafür ist aber auch die Nährstoffkonzentration fünfmal so hoch wie beim Frischobst. Der (Marillen-)Kern der Aussage also? Du kannst beide Varianten ohne schlechtes Gewissen snacken.

Teig wird mit Früchten belegt
Mit Marillen kannst du ganz ohne Zucker naschen. (Foto: Pexels Antoni/Shkraba Production)

Superfrucht im Einsatz

In Österreich isst man sie gerne als Knödelfüllung. In Europa verwendet man Marillen aber auch gerne für Kuchen oder um eine Marmelade zu machen. Im Iran und in arabischen Ländern wird die Frucht aber auch für herzhafte Gerichte verwendet. Sie wird zum Beispiel mit Lammfleisch oder mit Hähnchen serviert.

Heute zeigen wir dir ein etwas ungewöhnlicheres Rezept: Tofuschnitten mit Kürbiskernen auf Aprikosen-Tomaten-Gemüse.

Du brauchst dafür:

  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 Tomaten
  • 3 Aprikosen
  • 100 ml klassische Gemüsebrühe
  • 100 g Tofu
  • 30 g Kürbiskerne
  • 1 Eiweiß
  • Salz und Pfeffer zum Würzen
  • 2 TL Rapsöl zum Anbraten

 

 

Als erstes schälst du den Knoblauch und schneidest ihn in feine Scheiben. Dann schälst du die Zwiebel. Du schneidest sie in Spalten, genauso wie die Tomaten.

Die Aprikosen ritzt du auf der Unterseite kreuzweise ein und wirfst sie kurz in kochendes Wasser. Danach spülst du sie kalt ab, ziehst die Haut ab und schneidest sie in… du wirst es kaum glauben: Spalten.

Die Zwiebel und der Knoblauch werden jetzt zugedeckt für fünf Minuten in der Gemüsebrühe gedünstet.

In der Zwischenzeit schneidest du den Tofu in 4 Scheiben und legst die Kürbiskerne auf einen flachen Teller. Jetzt kommen die Aprikosen- und Tomatenspalten in den Topf und werden kurz weitergedünstet und dann warm gestellt.

Dann trennst du ein Ei und vermengst das Eiweiß mit einer Prise Salz. Was du mit dem Eigelb machst, musst du dir leider selbst überlegen. Du wendest die Tofuschnitten vorsichtig im Eiweiß und wendest sie dann (ebenso vorsichtig) in den Kernen. Danach werden die Schnitten kurz angebraten und das Tomaten-Aprikosen-Gemüse mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Schon ist das Gericht fertig zum Servieren.

 

Zum Weiterlesen: 

Titelbild: Foto: Pexels/Dainis Graveris

 

Über die Serie

Avocado, Gojibeeren, Acai & Co. Die Rede ist von sogenannten Superfoods, welche den Körper bekanntlich entgiften und das Immunsystem stärken sollen. Wir gehen dem Ernährungstrend und Marketinghype auf den Grund und untersuchen, ob diese wirklich vital- und nährstoffreicher sind als herkömmliche Nahrungsmittel. Wir zeigen euch, welche regionalen Alternativen es zu den Exoten gibt und wie sie euch bei einer Krebsdiagnose gesundheitlich unterstützen können.

In unserer Superfood-Serie findest du nicht nur überraschende Gesundheitsbenefits, spannende Tipps, erstaunliche Fakten sowie den ein oder anderen heißen Kochtipp, sondern auch unsere Kurvenkratzer-Fact-Sheets, mit allen „healthy facts“ zu den jeweiligen Superfoods, alle auf einen Blick!

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