Wieder zur eigenen Sexualität zurückfinden
Um Sex wieder gemeinsam genießen zu können, müssen Krebspatient*innnen oft erst den Weg zurück zur eigenen Lust, zur eigenen Erotik, alleine finden. So viele Veränderungen standen und stehen im Raum und haben die eigene Sexualität ganz schön mitgenommen. Genau deswegen solltet ihr euch bei diesem Prozess auch gar nicht stressen lassen. Ihr wählt euer eigenes Tempo und mit den Tipps aus diesem Teil des Ratgebers „Sexualität und Brustkrebs“ klappt’s bestimmt!
Selbstbefriedigung ist gut und wichtig
Suchen Sie im Internet nach Sexshops für Frauen, die auf weibliche sexuelle Bedürfnisse und Ästhetik ausgerichtet sind. Stöbern Sie im Angebot, holen Sie sich Anregungen und informieren Sie sich, was es alles gibt, das Ihnen gefallen könnte.
Ein angenehmes Gleitgel und ein guter Vibrator, der einerseits in der Scheide vibriert und anderseits gleichzeitig die Klitoris (den Kitzler) stimuliert, kann Ihnen sehr helfen, Ihre Sexualität wieder lustvoll zu entdecken.
Gerade nach einer Brustkrebserkrankung, wenn möglicherweise noch große Scheu besteht, Sexualität mit einer anderen Person zu erleben, kann es sehr ermutigend sein, die eigene Lust mit einem Orgasmus zu erleben, den man sich selbst organisiert hat.
SEIEN SIE MUTIG!
Auflegevibratoren, die nur im äußeren Scheidenbereich aufgelegt werden und dort durch Vibration Lust machen können, sind oft ein guter erster Schritt, wenn das Eindringen in die Scheide noch Probleme macht. Auch Hilfsmittel, die am Kitzler (der Klitoris) einen leichten Unterdruck erzeugen, unterstützen Sie dabei, wieder lustvolle Gefühle zu spüren und zum Orgasmus zu kommen. Probieren Sie sie zuerst alleine aus und nehmen Sie sie gegebenenfalls auch in die sexuellen Begegnungen mit Ihrem Partner*Ihrer Partnerin mit.
Apotheken bieten Gleitgele an, die gleichzeitig lindernde und pflegende Wirkungen in der Vagina (Scheide) entfalten können; erkundigen Sie sich telefonisch, wenn Sie kein Beratungsgespräch vor anderen Menschen führen wollen, oder ersuchen Sie um Beratung abseits des Verkaufsraumes.
Praxiswissen to go:
Du willst mehr? Du willst nicht bis zum nächsten Artikel der Serie warten? Verstehen wir. Daher kannst du dir den vollständigen Ratgeber „Sexualität und Brustkrebs“ von Pfizer hier vollkommen kostenfrei herunterladen. Als PDF. Für sofort oder später. Für den PC oder dein mobiles Gerät. Praktisch oder? Als Alternative kannst du ihn dir auch als Druck direkt nach Hause liefern lassen.
Dr. Gabriele Traun-Vogt: Klinische- und Gesundheitspsychologin, systemische Psychotherapeutin (SF), Psychoonkologin, langjährige Leitung des psychoonkologischen Dienstes an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde/ Brustgesundheit der Medizinischen Universität Wien, Psychoonkologin und Psychotherapeutin in freier Praxis.
„Seit vielen Jahren begleite ich Brustkrebs-Patientinnen und ihre PartnerInnen durch alle Stadien der Erkrankung. Die meisten Paare erleben gravierende Veränderungen in ihrer Sexualität im Laufe ihrer Behandlung – allerdings werden diese tabuisiert und die Auseinandersetzung damit angesichts einer bedrohlichen Lebenssituation als nicht angemessen erlebt. Es gibt wenig Information und Unterstützung, oft nicht einmal über die körperlichen Auswirkungen von Behandlungen, die die Sexualität massiv beeinträchtigen können. Konkrete Informationen und entlastende Perspektiven sind für mich wichtige Themen dieser Broschüre.“
Peter F. Herdina: Systemischer Coach und Supervisor mit Schwerpunkt Gesundheitswesen sowie systemischer Psychotherapeut für Paare und Einzelpersonen in privater Praxis, Lehrtätigkeit in der Ausbildung von systemischen Beraterinnen/Beratern
„Immer wieder kommt es zu Verständigungsschwierigkeiten zwischen Lebenspartnerinnen/Lebenspartnern in Bezug auf die Sexualität, auch wenn gar keine außergewöhnlich gravierenden Randbedingungen vorliegen. Umso schwieriger wird die Kommunikation in Ausnahmesituationen. Hier einen Leitfaden und Unterstützung anzubieten, ist mir ein besonderes Anliegen.“
Die komplette Serie:
- Teil 1: Darf ich an Sex denken, wenn ich Brustkrebs habe?
- Teil 2: Onkologische Behandlung: Folgen für die Sexualität
- Teil 3: Männer und Frauen: Wer darf wann was wollen?
- Teil 4: Wieder zur eigenen Sexualität zurückfinden
- Teil 5: Wieder Sex zu zweit: So kann’s klappen
- Teil 6: Kann und soll ich nach Brustkrebs (wieder) schwanger werden?
- Teil 7: Welche Arten von Empfängnisverhütung sind sinnvoll bei Brustkrebs?
- Teil 8: Sexualität bei Männern mit Brustkrebs
- Teil 9: Schwierige medizinische Entscheidungen mit Ottawa-Leitfaden lösen
- Teil 10: Nebenwirkungen: Sexualität während der weiterführenden Behandlung
- Teil 11: Sexualität bei metastasiertem Brustkrebs
- Teil 12: „Bis dass der Tod uns scheidet“ – Sexualität, Partnerschaft, Krankheit und Tod
Credits:
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Pfizer Corporation Austria GmbH, Wien; PP-ONC-AUT-0312/03.2021.
Titelfoto: Adobe Stock
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Über die Serie
Sex und Brustkrebs: Zwei Begriffe, die oft einfach nicht zusammenpassen. Warum Paare trotz Krankheit an ihr Liebesleben denken dürfen, welche Veränderungen in welchen Stadien zu erwarten sind und welche Perspektiven es gibt (und wie es die gibt!), zeigt euch der Pfizer-Ratgeber „Sexualität und Brustkrebs“.
Schon mal nach dem Thema gegoogelt? Und? Fündig geworden? Wir auch nicht. Wirklich qualifizierte Infos sucht man leider wie Nutella im Gewürzregal: vergebens! Wir digitalisieren den wertvollen Inhalt also 1:1 für euch und übernehmen damit die Sprache der Autoren. Die wissen nämlich genau worüber sie reden: Dr. Gabriele Traun-Vogt begleitet Paare bereits seit vielen Jahren als klinische Gesundheitspsychologin und Psychoonkologin. Co-Autor Peter F. Herdina lässt sein Wissen aus der Praxis als systemischer Psychotherapeut für Paare und Einzelpersonen einfließen, und Univ.-Prof. Dr. Christian Singer, MPH stand den Autoren als medizinischer Berater zur Seite. Die Rechte an den Inhalten des Ratgebers liegen bei Pfizer Corporation Austria GmbH, Wien.