Bis dass der Krebs euch scheidet
Jede fünfte Frau wird in der Krebsphase verlassen. Das ist kein Plot in einer schlechten romantischen Komödie, sondern bittere Realität. Wir haben Betroffene befragt und Ratschläge für dich gesammelt, die bei der Verarbeitung helfen können.
In diesem Artikel erfährst du:
- Was passiert, wenn die Diagnose beide kalt erwischt.
- Beziehungs-Hacks aus unserer Community.
- Wie du dein Selbstbild stärkst.
- Warum der Mut zur Trennung dir neue Perspektiven geben kann.
- Wo du liebevolle Unterstützung findest.
Die Diagnose Krebs bringt das Leben aus dem Gleichgewicht. Umso wichtiger erscheint dann die Unterstützung durch die Partnerin oder den Partner. Denkste. Studien zeigen nämlich, dass jede fünfte Frau während einer Krebsbehandlung von ihrem bzw. ihrer Partner:in verlassen wird. Krebs und Trennung – der doppelte Jackpot, den sich niemand wünscht.
Wir haben Frauen in unserer Community gefragt, wie sie diesen emotionalen Schleudergang erlebt haben und wie sie sich daraus befreien konnten.
„Er hat sich schon mehr um Haushalt und Kinder gekümmert als vorher, die Kids und sich aber auch räumlich von mir isoliert. ‚Mama baucht ihre Ruhe.‘ Dadurch habe ich mich oft sehr alleine gefühlt.“
– D.
Wenn der Krebs beide erwischt
Wenn eine Krebsdiagnose ins Beziehungsleben platzt, fühlt es sich oft an, als hätte jemand die Schleudersitz-Taste gedrückt. Von 0 auf 100 ins Ungewisse katapultiert. Plötzlich kämpfen nicht nur die Erkrankten, sondern auch die Partner:innen mit einer Welle aus Angst, Überforderung und der Frage: „Wie verdammt nochmal sollen wir das hinbekommen?“
„Für ihn habe ich einfach nicht mehr funktioniert, war nicht mehr so wie er mich haben wollte – haarlos und aufgeschwemmt vom Kortison.“
– D.
Folgende Stolpersteine können zum „Beziehungscrasher“ werden:
Diagnose-Schock mal zwei
Jede Diagnose ist eine ordentliche Wucht, die erst einmal verdaut werden muss. Viele Partner:innen fühlen sich unzureichend vorbereitet, die emotionale und praktische Unterstützung zu leisten, die eine Krebserkrankung mit sich bringt. Der Druck, als Partner:in immer unterstützend und stark zu sein, kann überfordern.
Und das ist völlig normal – niemand hat einen „Wie-bin-ich-der-oder-die-supertollste-Partner:in-bei-Krebs“-Kurs besucht.
„Die größte Herausforderung war, mich an erste Stelle zu stellen, um gesund zu werden, und nicht an den doppelten Verlust zu denken – Gesundheit und Beziehung. Die Gefühle glichen einer Achterbahn aus Verzweiflung, Wut und Traurigkeit.“
– I.
Bewältigungsstrategien wie Tag und Nacht
Schwierige Lebenssituationen werden unterschiedlich verarbeitet. Die eine Seite sucht Nähe, während die andere sich zurückzieht und Ruhe braucht. Das kann eine ordentliche Kluft in eine Beziehung reißen.
Leichtigkeit ade
Der Verlust von Unbeschwertheit und körperlicher Intimität, die oft mit der Krebsdiagnose und den Behandlungen einhergeht, kann für viele Paare eine große Herausforderung sein. Was zuvor selbstverständlich war, wird plötzlich kompliziert, was zu Unsicherheiten und Spannungen führen kann.
„Das fehlende Einfühlungsvermögen und Verständnis meines Expartners für meine Situation, nicht nur körperlich, sondern auch gefühlsmäßig, war für mich eine der größten Herausforderungen.“
– D.
Kennst du das? Auf der nächsten Seite teilen Frauen aus der Kurvenkratzer-Community ihre besten Beziehungs-Hacks – ehrlich und direkt.
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Über die Serie
Begib dich mit uns auf eine Exkursion durch das Labyrinth der Liebe – mit einem Handicap, das es in sich hat. Was passiert mit Herzklopfen, Kuschelabenden und Sexy-Time, wenn Krebs die holde Zweisamkeit sprengt? Augenzwinkernd packen wir die Dreiecksbeziehung mit Krebs an und erforschen die Höhen und Tiefen von Lieb- und Partnerschaften. Mit Geschichten aus dem echten Leben, Interviews mit Expert:innen und allerhand Tipps schaffst du es aus dem Labyrinth, zurück in die stabile Beziehungskiste.