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Checkliste anhand des Beispiels Darmkrebs
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Diagnose Dialog: So gelingt dein Arztgespräch mit Metastasen

Beim guten Arztgespräch geht es nicht darum, den Ball ins gegnerische Feld zu schlagen, sondern um ein präzises Zusammenspiel. Gemeinsam mit Dr. Annika Kurreck, Onkologin an der Berliner Charité, und Darmkrebspatientin Claudia Neumann zeigen wir, wie du mit den richtigen Fragen eine starke Teamdynamik aufbaust.

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Auf der letzten Seite dieses Artikels beschäftigen wir uns mit dem „Langzeitüberleben“ und sprechen über Behandlungsjoker. Praktische Checkliste mit allen bisherigen Tipps inklusive!

Was kommt auf dich bei metastasiertem Darmkrebs zu?

Wenn bei dir Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde, bedeutet das, dass sich der Tumor bereits durch alle Schichten der Darmschleimhaut ausgedehnt hat und eventuell auch Lymphknoten befallen sind. Darüber hinaus bilden sich Metastasen meist in Leber und/oder Lunge. Ärzt:innen sind dann sehr vorsichtig, von Heilung zu sprechen, auch wenn diese heutzutage nicht ausgeschlossen ist. Eher wirst du das Wort „Langzeitüberleben“ hören.   

In der Regel wird eine palliative Chemotherapie eingesetzt, um das Tumorwachstum zu bremsen. Darüber hinaus können zielgerichtete Therapien zum Einsatz kommen.  

Bei einem tiefsitzenden Rektumkarzinom (Enddarmkrebs) kann eine Behandlung mit Strahlen- und Chemotherapie den Tumor verkleinern und so eine spätere OP erleichtern. In manchen dieser Fälle ist der Schließmuskel beeinträchtigt, was zu der gefürchteten (Stuhl-)Inkontinenz führen kann. Muss der entfernt werden, ist ein permanenter künstlicher Darmausgang (Stoma) notwendig – eine große Veränderung, die für niemanden einfach ist, mit der es sich aber auf Dauer gut leben lässt. 

Ob Metastasen operativ entfernt werden können, hängt von vielen Faktoren ab, daher lohnt es sich, gezielt nach diesen Möglichkeiten zu fragen. Falls ein künstlicher Darmausgang nötig ist, frage, was das für deinen Alltag bedeutet. Welche Unterstützungen gibt es?  

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Mit den Tipps aus unserer Checkliste behältst du den Überblick. (Foto: Skye Studios/Unsplash)

Metastasiert ≠ palliativ ≠ Ende

Palliativ heißt im Fall von Darmkrebs noch lange nicht Endstation. Früher war es so, dass die An- oder Abwesenheit von Fernmetastasen einen riesigen Unterschied in punkto Therapieziel gemacht haben und die Realität so aussah: metastasiert = palliativ = unheilbar. Dank des medizinischen Fortschritts ist das nicht mehr so. Was wir nun haben, ist ein fetter Graubereich zwischen palliativ und kurativ: Und der nennt sich „potenziell kurativ“  

Das heißt im Grunde, dass du gemeinsam mit deinem Behandlungsteam im Laufe der Behandlung die Therapie individuell anpassen kannst, je nachdem, wie sich die Situation entwickelt und du dich fühlst. Es gibt die Möglichkeit, die Behandlung zu ändern, wenn die ursprüngliche nicht mehr tragbar ist. Denn Ziel einer jeden Antitumortherapie ist es, die Lebenszeit unter Erhalt der bestmöglichen Lebensqualität zu verlängern.

Der Behandlungsjoker: Klinische Studien 

Ein letztes Ass im Ärmel gibt es noch. Klinische Studien bieten Zugang zu neuen Therapieoptionen, die dir sonst nicht zugänglich wären. Frage deine behandelnde Person, ob sie von aktuellen Studien weiß, die deiner Krankheit entsprechen. Wenn du mehr über Studien wissen willst, sagen wir dir hier, warum das eine gute Idee ist. 

Du kannst auch im Rahmen einer professionellen Zweitmeinung bei Unikliniken oder spezialisierten Zentren nach Studien fragen – oder recherchiere bei verlässlichen Onlineportalen nach neuen Krebsstudien. Mehr Infos hierzu findest du in der Quellenbox.  

„Im Laufe der Behandlung kommen so viele Fragen auf: Was ist mit Partnerschaft, Was ist mit Familie? Wie mache ich das mit der Arbeit? Was ist, wenn ich studiere oder in Ausbildung bin? All diese Punkte wären mir am Anfang im Leben nicht eingefallen.
Claudia Neumann

Reden fürs Langzeitüberleben 

Am Ende zählt: Die Teamdynamik mit deinem Arzt oder deiner Ärztin beeinflusst direkt das Matchergebnis – also den Therapieerfolg. Wenn du stets offen kommunizierst, dich traust, nachzufragen und Zweitmeinungen einzuholen, landest du nicht auf der Ersatzbank deiner eigenen Behandlung, sondern kannst sie aktiv mitgestalten. Gegenseitiges Vertrauen ist der Schlüssel – nutze ihn für deine Gesundheit!

Hier kannst du die Checkliste mit allen Tipps als PDF herunterladen:

Was du heute gelernt hast: 

  • Arztgespräche meistern – Wie du dich auf Gespräche vorbereitest, Fragen stellst und klare Infos bekommst. 
  • Initiative ergreifen – Notizen machen, Zweitmeinungen einholen und deine Therapie aktiv mitgestalten. 
  • Therapieentscheidungen verstehen – Standardtests, personalisierte Medizin und Therapieoptionen abwägen. 
  • Mit Nebenwirkungen umgehen – Anpassungen, Pausen oder alternative Behandlungen in Betracht ziehen. 
  • Langfristige Perspektiven erkennen – Metastasiert heißt nicht „Endstation“ – es gibt neue Chancen, Studien und Fortschritte.

Quellen und Links:

Die Produktion dieses Artikels wurde vonTakeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG unterstützt, unter Wahrung der redaktionellen Unabhängigkeit. [EXA/DE/OG/0159]

Titelbild: Unsplash/Mojtaba Mosayebzadeh

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