Gemeinsam einzigartig: Geschichten aus 5 Jahren Kurvenkratzer
Zum Weltkrebstag 2025 beleuchten wir bewegende Geschichten von Menschen mit Krebs. Jede Erfahrung ist einzigartig – doch Themen wie Mut, Wandel und Zusammenhalt zeigen, was uns verbindet.
Dieser Artikel bringt dir Geschichten über:
- Den Diagnoseschock
- Körperliche Rückschritte
- Nebenwirkungsthriller
- Kreatives Coping
- Das Wiederauftauchen aus dem Krebssumpf
Das diesjährige Motto des Weltkrebstages „Gemeinsam. Einzigartig!“ ist uns Kurvenkratzer:innen wie auf den Leib geschneidert. Seit es uns gibt, machen wir nichts anderes, als einzigartige Menschen durch die unfreiwillige Gemeinsamkeit Krebs zu verbinden. Denn wir wissen nur zu gut: Jede Diagnose, jede Erfahrung und jeder Umgang damit ist einzigartig. Und doch gibt es Themen, die uns alle zusammenbringen: Mut, Stärke, Herausforderungen, kleine und große Siege.
Was du hier vor dir hast, ist eine bewegende Sammlung von Schicksalen, die alle möglichen Facetten einer Krebserfahrung beleuchten. Jede Geschichte hat ihre eigene Tiefe. Denn in unserer Einzigartigkeit finden wir die größte Gemeinsamkeit.
Die Vorgeschichte zum Krebs
Aus: “Kernfrage Männlichkeit: Wie Enrico das Leben als Schule betrachtet.”
In Sachen ärztliche Vorsorge war Enrico eher nachlässig. Einem „Sunnyboy“ wie ihm passiert doch nichts, dachte er. Schließlich sind die meisten Sorgen übertrieben. Er hatte kaum Beschwerden, nur die üblichen Wehwehchen, die man mit fast 60 eben hat. Aber so ein Rundumcheck sollte ab und zu mal gemacht werden.
Dabei fiel sein PSA-Wert erhöht aus, also machte er sich einen Termin beim nächstgelegenen Urologen.
Die zerschmetternde Diagnose
Aus: “Soloauftritt: Wie Nils dem Krebs die Bühne stiehlt.”
Für Nils sind Hautuntersuchungen durch seine Neigung zu Nävi (herdförmige Fehlbildung der Haut oder Schleimhaut) so normal wie das morgendliche Kämmen seiner Haare. Normalerweise bleibt die Untersuchung unspektakulär. Aber nicht im März 2019. Ein Muttermal auf seinem linken Bein mit veränderter Form und Farbe lässt Nils schon Böses ahnen.
„Ich habe der Dermatologin die Worte praktisch in den Mund gelegt und gefragt: “Ich habe Krebs, oder?“ Die Antwort ist ein Schlag ins Gesicht: Malignes Melanom, Stadium 3C, Metastasen in den Lymphknoten, der Leiste und eine verkapselte Metastase in der Lunge.
Das Loch nach der Diagnose
Aus: “Diagnose Glioblastom – Wie das Mistding nicht gewinnt”
Die Diagnose selbst? Ein Schock. Gefolgt von Überforderung und Unverständnis – vor allem, weil ihm dieser Hirntumor zuvor völlig unbekannt war. Wie viele andere, denen die Diagnose im ersten Moment den Boden unter den Füßen wegreißt, versuchte Alex zuerst, sich im Internet über das Glioblastom zu informieren. Doch die Informationen, die er bei seiner ersten Recherche fand, halfen kaum weiter – im Gegenteil, sie verstärkten seine Unsicherheit noch.
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Die körperliche De-mutation
Aus: “Don, der verletzliche Polizist mit den schönen Narben”
Die Strahlentherapie im Verbund mit der OP hatte die Haut am Hals hauchdünn gemacht. Viel Muskulatur ist dadurch flöten gegangen. Für einen Motorradpolizisten wie Don ist das problematisch, da er ständig über die Schulter schauen muss.
Außerdem stellte sich heraus, dass Dons Zunge die Hälfte ihrer Kraft verloren hatte, weil der Zungenmuskel nicht mehr mit Nervenimpulsen versorgt wurde. „Das merkst du beim Essen, Sprechen und Schlucken”, beklagt Don. Und wer würde schon einen Polizisten ernst nehmen, der verwaschen und langsam spricht?
Die Chance, wieder als Polizist arbeiten zu können, stand nicht gerade gut. Aber Don scheint seinen Job zu lieben und die Vorstellung, wieder auf Streife gehen zu können, diente fortan als Motivator, der ihm die nötige Disziplin einhauchte.
Die verdammten Nebenwirkungen
Monika geht früh schlafen und wacht am nächsten Tag mit einem Gefühl auf, das sich mit einem Kater vergleichen lässt. Natürlich ohne den Spaßfaktor am Vortag. Neben dem Bett steht ein Glas Wasser. Monika trinkt einen Schluck, doch das Wasser schmeckt plötzlich ekelhaft süß.
Die Flüssigkeit fühlt sich noch dazu unangenehm im Mund an. Die Geschmacksveränderung hält nur kurz und bessert sich von Tag zu Tag – bis zum nächsten Zyklus. Ab dem zweiten Zyklus geht es dann richtig los.
Auf der nächsten Seite holen sich Betroffene auf unterschiedliche Art und Weise ihre Lebensqualität zurück.