Hochsensibilität: Die Orchideen in einer Welt voller Löwenzahn
Hochsensible nehmen alles intensiver wahr: Geräusche, Gefühle, Berührungen, Reize aller Art. Für sie ist es Fluch und Segen zugleich. Auch wenn Hochsensible schneller überfordert sind, unter den richtigen Bedingungen erblühen sie wie eine Orchidee. Ob du hochsensibel bist und wie du diese Veranlagung in dein Leben integrieren kannst, erfährst du in unserem famosen Artikel!
- Hochsensibilität ist angeboren
- jeder Fünfte ist hochsensibel
- …bedeutet mit allen Sinnen auf Alarmstufe zu leben
- …verbindet sich gerne mit Helfersyndrom
- …kann ein Vorteil sein & wunderbar in dein Leben integriert werden
Woran denkst du, wenn dir jemand sagt, dass er oder sie hochsensibel ist? Dass diese Person schüchtern und introvertiert ist? Oder übermäßig gefühlsbetont? Oder vielleicht sogar, dass man jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen muss, um sie nicht unabsichtlich zu kränken?
Die gängige Vorstellung von hochsensiblen Menschen ist, dass sie schwache und zerbrechliche Geschöpfe sind, die in der Gen-Lotterie wohl eine Niete gezogen haben. Das wird deutlich, wenn man das Wort ‘sensibel’ googelt. Man bekommt dann nämlich Bilder von Zahnschmerzen, gereizter Haut, verwelktem Löwenzahn und weinenden Menschen. Sensibilität hat eindeutig ein PR-Problem.
Schon mal vorweg: Hochsensibilität ist etwas Angeborenes, eine genetische Veranlagung, und nichts, das man einfach so abstellen kann. „Born to be mild“, sozusagen. Und wenn wir schon dabei sind: Noch weniger ist es eine psychische Störung oder Erkrankung.
Also, wie ist es jetzt hochsensibel zu sein? Stell dir vor, du würdest ständig mit allen Sinnen auf höchster Alarmstufe leben. Verkehrsgeräusche sind schriller, Essensgerüche eindringlicher und Berührungen intensiver. Die Eindrücke der gesamten Umwelt werden ungefiltert direkt ins Hirn geschossen.
Experten gehen davon aus, dass Hochsensible wichtige von unwichtigen Informationen nicht so gut unterscheiden können. Sie nehmen auch die subtilsten Reize wahr. Es fehlt der Schutzmechanismus, die Schutzweste quasi, die es nicht-gar-so-sensiblen Menschen erlaubt, sich von ihrer Umwelt abzugrenzen.
Manche würden es Reizüberflutung nennen, für Hochsensible ist es das tägliche Leben. Und tatsächlich bedeutet für die maßgebende Psychologin Elaine Aron diese Veranlagung, dass die Betroffenen leichter überfordert sind.
Denn auch die Innenwelt ist bei Hochsensiblen äußerst lebhaft. Alle Gefühle sind verstärkt. Traurigkeit ist tiefer Kummer und Freude reine Verzückung. Sie kümmern sich mehr als nötig und empfinden grenzenloses Mitgefühl mit jeder verletzten Straßentaube. Eindrücke werden intensiv reflektiert, was sie meist höchst empathisch macht.
Auf der nächsten Seite erfährst du was Hochsensibilität verursacht und wie du dich testest…
Über die Serie
Was ist Glück? Was bedeutet es, glücklich zu sein? Ist Glück eine Veranlagung? Wie wird man glücklich? Existentielle Fragen, die einerseits höchst individuelle Antworten bergen, aber andererseits wissenschaftlich ergründbar sind. Glücksforschung ist ein gut gelauntes Metier der Wissenschaft, das noch gar nicht so lange existiert. Die „positive Psychologie“ rückt zum Beispiel die schönen Gefühle in den Mittelpunkt. Und dafür gibt es gute Gründe: Denn vorbeugen ist leichter als heilen, das gilt auch für psychische Erkrankungen. Kaum etwas macht dich so gesund wie eine optimistische Lebenseinstellung!
Also: keine Esoterik, Quacksalberei oder falsche Versprechen. In dieser Serie findest du ausschließlich wissenschaftlich bewiesene Glücklichmacher – inklusive Tipps und Tricks für dein eigenes Wohlbefinden.