Kleine Kumpel in braunem Panzer
Die Samen mit nussigem Geschmack sind wahre Alleskönner. Spannende Fakten zu Wirkung und Nährstoffen bekommst du hier. Und ein Rezept mit Leinsamen gibt’s noch oben drauf. Lecker, oder? Los geht’s!
Mit Mumien auf Tuchfühlung
Der Lein – auch Flachs genannt – gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Aus Indien wurde er schnell in viele Länder der Welt importiert, da sich die heilende Wirkung schnell herumsprach. So wurden aus ihm schon um 5000 v. Chr. Flachsfasern gewonnen. Aus den Fasern wurde Leinstoff hergestellt, in welchen die alten Ägypter Mumien einwickelten. Die Leinsamen selbst waren lange Zeit nur ein Nebenprodukt, da die Samen bei der Ernte zerbrachen. Der Flachs wurde ausgelesen bis sich nur mehr Pflanzen mit sogenanntem Schließlein durchsetzten, dessen Samen bei der Ernte ganz bleiben. Danach wurden auch die Leinsamen und das Leinöl im antiken Griechenland als Heilmittel eingesetzt.
Leinsamen als Omas Allheilmittel
Bereits im Altertum wurden Leinsamen bei Brustschmerzen, Husten, Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Auch Umschläge aus Leinsud wurden bei Beulen oder Sonnenbrand verwendet. Die Samen enthalten Glykoside, Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe. Diese können schleimhautschützend, stuhlregulierend und verdauungsanregend wirken. Die Einsatzgebiete von damals gelten also auch heute noch: In der Naturheilkunde weiß man von den gesunden Wirkstoffen, welche sehr gut bei Magen- Darmbeschwerden wie Sodbrennen, Magenkrämpfen, Gastritis, Durchfall und Verstopfung helfen können. Leinsamen binden durch die enthaltenen Polysaccharide (= Mehrfachzucker) Wasser und Gifte von Bakterien, wodurch die Stuhlfrequenz reguliert werden kann.
Lignane äffen Östrogene nach
Leinsaat ist neben Ballaststoffen, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Eisen, Zink, Vitamin B1, B6 und E außerdem reich an Lignanen, welche unter Verdacht stehen das Metastasenwachstum bei Brustkrebs hemmen zu können. Da soll funktionieren, indem die Lignane der Struktur des Hormons Östrogen ähneln, sich dadurch mit den Östrogenrezeptoren verbinden können, wodurch das Gewebe resistenter gegen krebsauslösende Substanzen wird.
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Über die Serie
Avocado, Gojibeeren, Acai & Co. Die Rede ist von sogenannten Superfoods, welche den Körper bekanntlich entgiften und das Immunsystem stärken sollen. Wir gehen dem Ernährungstrend und Marketinghype auf den Grund und untersuchen, ob diese wirklich vital- und nährstoffreicher sind als herkömmliche Nahrungsmittel. Wir zeigen euch, welche regionalen Alternativen es zu den Exoten gibt und wie sie euch bei einer Krebsdiagnose gesundheitlich unterstützen können.
In unserer Superfood-Serie findest du nicht nur überraschende Gesundheitsbenefits, spannende Tipps, erstaunliche Fakten sowie den ein oder anderen heißen Kochtipp, sondern auch unsere Kurvenkratzer-Fact-Sheets, mit allen „healthy facts“ zu den jeweiligen Superfoods, alle auf einen Blick!