Männer und Frauen: Wer darf wann was wollen?
Wie oft würden wir gerne in die Köpfe unserer Liebsten hineinschauen? Oder besser: ihnen eine Botschaft schicken, die sie gleich verstehen – ohne Worte? Vor allem, wenn es um das Bedürfnis nach Sex geht und Brustkrebs mit im Spiel ist. Wer denkt hier wie? Der dritte Teil des Ratgebers „Sexualität und Brustkrebs“ hilft Patient*innen und ihren Partner*innen beim besseren Verständnis und stellt die beiden Welten gegenüber.
Viele Partner*innen von Brustkrebspatient*innen leiden mit der Dauer der Behandlung zunehmend unter dem Gefühl, ihre sexuellen Bedürfnisse (noch) nicht äußern zu dürfen. Sie scheuen sich daher, ihre erkrankten Partner*innen mit ihren sexuellen Wünschen zu behelligen. Es ist aber völlig in Ordnung, diese Spannungssituation durch Ansprechen zu entlasten, wenn damit nicht gleichzeitig die Erwartung einhergeht, dass Wünsche umgehend befriedigt werden müssen. Auf diesen Wunsch, gehört und wahrgenommen zu werden, sollten Sie sich einlassen. Wenn daraus Druck entsteht, sollten Sie sich abgrenzen und sich Zeit nehmen, bis es für Sie passt.
Dieser Wunsch nach Sex ist einerseits eine Information über die Befindlichkeit Ihres Partners* Ihrer Partnerin und anderseits der Ausdruck seines*ihres Interesses an Sexualität mit und Nähe zu Ihnen als Frau, auch wenn Sie sich Ihrer Attraktivität als Frau unter diesen erschwerenden Bedingungen möglicherweise gar nicht bewusst sind. (Ihr Partner*Ihre Partnerin hat ein „inneres Bild“ von Ihnen – mit allem, was Sie ausmacht, was er*sie an Ihnen liebt, was Sie seit Jahren sind. Narben oder Einschränkungen haben für dieses innere Bild oft keine große Bedeutung und werden meist überschätzt.)
Für viele Frauen führt der Weg zur Sexualität über Nähe, Zärtlichkeit und Geborgenheit – Männer hingegen beginnen ihren Weg zu Nähe und Geborgenheit oft über Sexualität. Daraus ergeben sich meist Probleme: Frauen mit Brustkrebs vermeiden Situationen, die zu Sexualität führen könnten, um sich nicht zu überfordern, Männer wissen häufig nicht, wie Nähe und Zärtlichkeit ohne Sexualität herstellbar sind. Die Folge sind oft Traurigkeit und Einsamkeit – beide fühlen sich unverstanden und ziehen sich im Extremfall zurück.
Es kommt immer wieder vor, dass Paare nach einer Brustkrebserkrankung längere Zeit keinen Sex haben und abstinent leben. Grund ist, dass viele Frauen vom Trauma Brustkrebs und der darauffolgenden Behandlung so überwältigt worden sind, dass sie alle ihre psychischen Ressourcen für sich benötigen und nichts zu verschenken haben.
Wie sieht die Gedankenwelten eines Paares in einer konkreten Situation aus? Wie können Missverständnisse vermieden werden? Mehr dazu auf Seite 2.
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Über die Serie
Sex und Brustkrebs: Zwei Begriffe, die oft einfach nicht zusammenpassen. Warum Paare trotz Krankheit an ihr Liebesleben denken dürfen, welche Veränderungen in welchen Stadien zu erwarten sind und welche Perspektiven es gibt (und wie es die gibt!), zeigt euch der Pfizer-Ratgeber „Sexualität und Brustkrebs“.
Schon mal nach dem Thema gegoogelt? Und? Fündig geworden? Wir auch nicht. Wirklich qualifizierte Infos sucht man leider wie Nutella im Gewürzregal: vergebens! Wir digitalisieren den wertvollen Inhalt also 1:1 für euch und übernehmen damit die Sprache der Autoren. Die wissen nämlich genau worüber sie reden: Dr. Gabriele Traun-Vogt begleitet Paare bereits seit vielen Jahren als klinische Gesundheitspsychologin und Psychoonkologin. Co-Autor Peter F. Herdina lässt sein Wissen aus der Praxis als systemischer Psychotherapeut für Paare und Einzelpersonen einfließen, und Univ.-Prof. Dr. Christian Singer, MPH stand den Autoren als medizinischer Berater zur Seite. Die Rechte an den Inhalten des Ratgebers liegen bei Pfizer Corporation Austria GmbH, Wien.