Müde war gestern, Qigong ist heute
Yoga, Pilates, Qigong. Liegt alles im Trend, aber was bringt es dir – und woher kommt letzteres überhaupt? Wir zeigen dir die Ursprünge von Qigong, wie du dein Qi wieder zum Fließen bringst und warum du dafür eventuell Metallkugeln brauchst.
Du bist hier genau richtig, wenn du
- dich fragst, woher Qigong kommt.
- dich dafür interessierst, wie Qigong aufgebaut ist.
- Übungen kennenlernen willst, die für den Einstieg geeignet sind.
Bewegung ist Medizin. Das wussten schon die Chines:innen vor tausenden von Jahren. Was sie besonders feierten? Qigong. Der Kampfsport gilt als ein Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin und trainiert mit seinen Übungen deinen Körper und Geist.
Qigong eignet sich auch dazu, deinen Körper während oder nach einer Chemo wieder langsam an Bewegung zu gewöhnen. Die Übungen sind schonend und können auch zu Hause ausgeführt werden.
Sport wie die Tiere
Qigong ist gleichzeitig tausende Jahre alt und seit den 1950ern am Leben. Ein junger Sport, der gleichzeitig ein kleiner Opa ist. Er ist also eine Art Benjamin Button, der schon als alter Mann auf die Welt gekommen ist und rückwärts altert. Das liegt daran, dass der offizielle Begriff, den wir heute verwenden, erst im letzten Jahrtausend eingeführt wurde. Die Praxis existiert aber schon seit ca. 600 nach Christus, als sie in einer Schrift des Taoismus verewigt wurde.
Taoismus (man kann auch Daoismus sagen) kann sowohl als Religion als auch als Philosophie verstanden werden. Sie ist eine der drei großen chinesischen Lehren. Die meisten Arten des Qigongs basieren auf Praktiken, die von Anhänger:innen durchgeführt wurden, um gesund zu bleiben.
Die ersten Übungen ähnelten den Bewegungen von Tieren. Sie waren also tierisch einfach umzusetzen. Die Bewegungen haben sich allerdings weiterentwickelt und wurden an die menschliche Anatomie angepasst.
Qigong: Begleiter in schweren Zeiten
Heute hilft dir Qigong dabei, deine Lebensqualität nach der Strahlen- und Chemotherapie zu verbessern. Es kann dazu beitragen, depressive Verstimmungen zu lindern und Fatigue signifikant zu reduzieren. Fatigue ist eine anhaltende Müdigkeit, mit der viele Patient:innen zu kämpfen haben. Wer sich also mit diesen Nebenwirkungen der Behandlung plagt, sollte den Sport schleunigst ausprobieren.
Einen kleinen Haken hat die Sache aber. Es dauert mehrere Monate, bis die Qigongübungen auch wirklich Symptome lindern können. Lass dich also nicht davon abschrecken, wenn du nach ein paar Wochen noch keinen Unterschied merkst. Am Ende des Beitrags findest du Übungen für den Start, die du täglich wiederholen kannst.
Meditation statt Medikation
Die chinesische Lehre besagt, dass das Qi durch unsere Körper fließt. Wenn es sich frei bewegen kann, dann fühlen wir uns fit und gesund. Wenn wir aber krank sind, dann wird das Qi in uns blockiert und kann nicht mehr fließen. Durch Atmung und bestimmte Bewegungen soll Qigong dabei helfen, das Qi wieder zur Bewegung zu animieren.
Um das Qi wieder zum Strömen zu bringen, müssen auch deine Bewegungen fließen. Hierbei verbindest du deinen Atem mit deinen Bewegungen. Nach einiger Zeit an Übung soll eine Art bewegte Meditation entstehen. Richtig gehört, nicht mal mehr beim Meditieren darfst du noch gemütlich am Boden sitzen.
Dafür hilft dir die Bewegung dabei, sanft deine Gelenke zu mobilisieren und deine Muskeln aufzuwärmen. Dein Blutkreislauf wird gleich mitangekurbelt. Deine Konzentration wird verbessert und deine Entspannung wird erhöht. Zu guter Letzt stärken die Übungen auch deinen Rücken. Na, überzeugt?
Auf der nächsten Seite erfährst du die Kraft des Atems und wie du sie in Übungen anwenden kannst.
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