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Ernährung bei Chemo- und Strahlentherapie
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Supermarkt-Survival: Ernährung mit Krebs

Iss dies, verzichte auf jenes – im Internet wimmelt es nur so von „Geheimtipps“. Zwischen komplettem Verzicht auf Kohlenhydrate und Fastenkuren leuchtet schnell mal ein Fragezeichen auf. Was darf man denn jetzt als Krebspatient:in essen? Unsere Einkaufsliste hilft.

3/3 Verzicht und alternative Nahrungsaufnahme

Von der Einkaufsliste streichen

Weniger gut für dich und deine Gesundheit sind die üblichen Verdächtigen – stark raffinierte, verarbeitete Lebensmittel oder Frittiertes. Selbst rotes Fleisch, Zucker und Alkohol sind schon für den:die durchschnittliche:n Joe oder Jane nicht das Gelbe vom Ei.

Vorsicht auch bei Grapefruit oder Pomelo: Die solltest du während der Chemo vollständig weglassen, denn sie können die Wirkung deiner Medikamente beeinflussen.

Hier kommt der Clou: Lebensmittel, die Krankheitsrisiken bergen, sind für Krebspatient:innen ein echtes No-Go. Also, Finger weg von rohem Fisch, rohen Eiern und ungewaschenem Obst oder Gemüse. Dein Einkaufswagen sollte lieber auf der sicheren Seite rollen.

Weitere Ernährungstipps bei Krebs

Du denkst, wir sind mit unseren Tipps am Ende? Keineswegs. Im Gegenteil. Wir wollen nach vorne! Denn wenn dein Körper stehen bleibt und sich nicht mehr bewegt, verlierst du Muskelmasse. Das Resultat? Du nimmst ab. Das kann zu einem großen Problem werden. Damit das nicht passiert, kannst du moderaten Sport in deine Routine aufnehmen. Wie wäre es etwa mit unserer 300-Tage-Challenge?

Mann steht auf einer Brücke in Laufkleidung und dehnt sich.
Sport ist nicht immer Mord. Denn mit Bewegung wirkst du Muskelabbau entgegen. (Foto: Pexels/Pixabay)

Viele Verläufe benötigen auch eine alternative Form der Nahrungsaufnahme. Da geht heute schon recht viel:

Die nächste Stufe: Trink- oder Ergänzungsnahrung. Wenn dein Kühlschrank nicht genug Kalorienvorrat hergibt, mach es flüssig. Dabei kann dein “täglich Brot”, also dein täglicher Gesamtbedarf, gedeckt werden (vollbilanziert) oder eine Ergänzung (teilbilanziert) für das übliche Teller-Programm sein. Hier bitte unbedingt mit einem Profi sprechen und nicht selbst experimentieren.

Wenn die Flüssignahrung nicht mehr ausreicht, kann eine Sonde der Mangelernährung die Stirn bieten. Entweder schlängelt sich die Röhre auf eine abenteuerliche Reise durch die Nase oder sie geht den direkten Weg durch die Bauchwand. Der Schlauch überbringt dann eine spezielle Nährstofflösung direkt in den Magen oder Dünndarm.

Wenn alle Stricke reißen und die Kassen im Supermarkt des Lebens nicht mehr funktionieren, bietet die Infusion den letzten gastronomischen Fluchtweg. Dabei werden die Nährstofflösungen direkt in deine Vene gespritzt. Dafür könnte auch ein Dauerkatheter oder ein Port gesetzt werden.

Egal welchen Weg du einschlagen musst, mit unserer Checkliste bist du nun bestens gewappnet. Und wenn doch noch ein Fragezeichen auftaucht, dann sprich bitte unbedingt mit den Profis. Ernährungsberater:innen oder Onkolog:innen sind hier die richtigen Ansprechpartner:innen. Wir wünschen dir viel Spaß beim nächsten Gang zum Supermarkt.

Das Kurvenkratzer-Magazin dankt Ute Mahler-Leddin für das inhaltliche Prüfen dieses Artikels.

Ute Mahler-Leddin ist zertifizierte Ernährungsberaterin und Fachkraft für Ernährung und Bewegung in den Wechseljahren. Selbst bezeichnet sie sich als norddeutsches Urgestein und ist neben der Ernährungsberatung auch als Vortragende im Einsatz. 2018 erkrankte sie an Brustkrebs und veröffentlichte daraufhin ein Buch über ihre Erfahrungen: “Lächeln ist die beste Art, dem Krebs die Zähne zu zeigen,” Edition Falkenberg 2019.

(Foto: Ute Mahler-Leddin)

Foto von Ute Mahler-Leddin

Quellen:

Titelbild: Unsplash/Alexas_Fotos

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