Unser Gesundheitswesen wird femme-tech-tastisch
BOOM. Stolprige Landung für das Gesundheitswesen während seiner Zukunftsreise. In diesem Universum steht FemTech im Rampenlicht und stellt die weibliche Gesundheit auf den Kopf. Lisa Falco, FemTech-Expertin, erklärt, warum der Hormonzyklus uns alle betrifft.
Du solltest diesen Artikel lesen, wenn du wissen willst:
- Wie FemTech die weibliche Gesundheitsversorgung revolutioniert.
- Warum dein Hormonzyklus endlich die verdiente Aufmerksamkeit bekommt.
- Wie die Zukunft der Frauengesundheit aussieht.
- Und warum sie definitiv besser ist als die Gegenwart.
Achtung, Achtung: Um die Leserlichkeit hier zu vereinfachen, sprechen wir von Frauen. Damit meinen wir aber sämtliche Menschen mit Uterus.
Weiter geht es in unserer Zeitreise zu einem Universum, in dem Frauen oder Menschen mit Uterus in der Gesundheitsversorgung nicht mehr extra erforscht werden, wie die Früchte aus dem exotischen Supermarkt an der Ecke. Die Zeiten von „Ach die spinnt, weil sie ihre Tage hat” sind vorbei und stehen im Buch der verbotenen Floskeln.
Stattdessen findet man hier selbstbestimmte Frauen, die ihren Zyklus kennen und verstehen, wie sehr Hormone ihren Körper beeinflussen. Die Rede ist von FemTech, der Technologie, die weibliche Gesundheit ins Zentrum stellt. Dafür sprechen wir mit Lisa Falco, der schwedischen FemTech-Expertin.
Lisa Falco arbeitet seit 20 Jahren an der Schnittstelle zwischen Medizin und Technik. Als ehemalige Direktorin für Data Science bei einem Femtech-Start-up hat sie viel Wissen rund um das Verständnis von Daten und Gesundheit erworben. Außerdem ist sie Autorin eines erfolgreichen Buches über die weibliche Biologie.
In der zweiten Folge unseres Podcasts „Gesundheitsrebell:innen“ spricht sie darüber.
Reise in die Zukunft
Nach der ersten Staffel dieser Serie, in der das Gesundheitswesen ein Burn-out erlitt und sich auf Ursachenforschung begab, schnallen wir uns jetzt die Raketenstiefel an und fliegen in die Zukunft. Wir stellen Lösungsansätze vor, die unser Gesundheitssystem fit für die Zukunft machen.
Herzpumpe mit Pink Tax?
Hier geht es nicht um Extrakosten für rosa Verbandszeug oder die Lady-Version einer Herzpumpe. FemTech steht für „Female Health Technology“ und setzt genau da an, wo das Gesundheitssystem bisher versagt hat: bei den spezifischen Bedürfnissen von Frauen. Wenn du ein:e loyale:r Leser:in bist, dann weißt du das schon aus unserem Artikel zu Gendermedizin.
Ob Menstruation, Fruchtbarkeit, Schwangerschaft oder Wechseljahre – FemTech bringt innovative Lösungen direkt auf unsere Smartphones und in unser Leben.
„Es kann etwas Einfaches sein, wie Informationen über eine App, oder neue Methoden, um Hormone oder andere Biomarker zu testen“, erklärt Lisa Falco. Dabei geht es aber nicht nur um smarte Gadgets. Der weibliche Zyklus wird endlich ernst genommen, und Frauen können fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheit treffen. Die Technologie hilft uns, die Kontrolle über unseren Körper zurückzuerobern – und das mit Stil.
“Kleine” Zielgruppe: Frauen
Obwohl FemTech alle Frauen betrifft, war es lange Zeit ein Nischenthema. Das ändert sich aber gerade. Es geht immerhin um die Gesundheit der Hälfte der Menschheit. Ist also Gesundheitstechnologie männlich und FemTech weiblich? Lisa Falco erklärt: „Der Begriff ist entstanden, um Momentum zu schaffen und zu zeigen, dass es ein wichtiges Thema ist.“
Und gerade weil das Thema so wichtig ist, wird Gesundheitstechnologie für Frauen immer relevanter. „FemTech wird immer mehr Mainstream, weil Frauen in der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Forschung präsenter sind. Es gibt heute mehr Ärztinnen als jemals zuvor.“
Die Zukunft sieht vielversprechend aus: Frauen werden in der Medizin nicht mehr übersehen, und Nebenwirkungen werden nicht mehr einfach hingenommen.
Mehr als nur ein „Frauenproblem“
Warum brauchen wir überhaupt eine spezielle Technologie für Frauen? „Frauen leben zwar länger als Männer, aber sie leben viele Jahre mit schlechter Gesundheit“, betont Falco. Und das im Durchschnitt 19 Jahre lang, oft in einer Zeit, in der sie noch voll im Berufsleben stehen.
Auf der nächsten Seite erfährst du, warum FemTech uns alle betrifft und wie KI ihre Finger im Spiel hat.
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Über die Serie
Stell dir vor, das Gesundheitswesen ist ein echtes Wesen. Es atmet, isst, trinkt, verdaut, fühlt. Und wenn es lange überlastet ist, funktioniert es nicht mehr wie sonst. In dieser Serie passiert genau das: Das Gesundheitswesen erleidet ein Burnout und muss eine Auszeit nehmen. „Den Auslösern auf den Grund gehen“, wie die Psychologin sagt.
In 20 Tagebucheinträgen beschäftigt es sich mit sich selbst – und deckt nach und nach Probleme, Erfolge und Möglichkeiten auf. Dazu spricht das Gesundheitswesen mit allerlei Fachleuten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz übers Bettenfahrern, die Pflegekrise oder Themen wie Föderalismus und Digitalisierung. Am Ende entsteht ein Gesamtbild der aktuellen Herausforderungen im System.