Warum Popeye Recht hatte
Kinderschreck, ein Prinz aus dem Orient und ein vermeintlicher Rechenfehler – was haben diese Dinge gemeinsam? Richtig: Spinat! Vielerlei Mythen ranken sich um das grüne Gemüse, doch was ist wirklich dran und drin?
In diesem Artikel erfährst du:
- Wieso Spinat Superkräfte besitzt und verleiht
- Wie das Blattgrün die Wissenschaft auf Trab hält
- Warum die Beziehung zwischen Popeye und Spinat polarisiert
Wie genau es dazu kam, dass man einst annahm, Spinat enthalte mehr Eisen als Blutwurst, bleibt geheimnisumwoben. Egal ob ein Irrtum in der Dezimalstelle oder ein Druckfehler, die Illusion der Eisenbombe ist geplatzt.
Mit etwa 4mg Eisen auf 100g zählt der Spinat zwar immer noch zu den eisenreichsten Gemüsen, als absolute Eisengranate muss er sich jedoch von unseren Tellern verabschieden. Eisen ist wichtig für unseren Körper (bei der Bildung von roten Blutkörperchen zum Beispiel) und muss über die Nahrung aufgenommen werden.
Krebsvorbeugendes grünes Wunder?
Aber halt! Dass Spinat uns nicht wie Popeye in Sekundenschnelle Superkräfte verleiht, heißt noch lange nicht, dass er keine tollen Eigenschaften hat. Im Gegenteil: Dem Blattgemüse werden sogar potenziell krebsvorbeugende Kräfte zugeschrieben.
An dieser Stelle müssen wir ein wenig ausholen. Ob Spinat direkt eine krebsvorbeugende Wirkung hat, ist (noch) nicht final erforscht. Aber eine generell gesunde und ausgewogene Ernährung, die viel (Blatt-)Gemüse und wenig hochverarbeitete Lebensmittel beinhaltet, könnte laut Studien das Risiko einer Krebserkrankung senken.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass rund 30 Prozent aller Krebsfälle in westlichen Ländern auf „ungünstige Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten“ zurückzuführen sind.
Es sei jedoch gesagt, dass auch eine noch so gesunde Lebensweise keinen hundertprozentigen Schutz vor Krebs bietet. Die Wissenschaft bezieht sich immer auf größere Bevölkerungsgruppen, und zeigt Wahrscheinlichkeiten auf, keine Gewissheiten.
Der nährstoffreiche Prinz
Zurück ins grüne Gartenbeet: Wo Spinat ursprünglich herkommt, ist ebenfalls nicht ganz geklärt. Vermutet wird seine Herkunft je nach Quelle in Südwest- bis Mittelasien. Aus dem arabisch-persischen Raum stammt jedenfalls die Bezeichnung „Prinz aller Gemüse”. Von dort wurde das adelige Grünzeug im 16. Jahrhundert in die ganze Welt exportiert.
Neben seinen royalen Qualitäten hat der Spinat auch in puncto Nährstoffe einiges vorzuweisen: Er steckt voller Magnesium und Kalium. Diese haben gefäßerweiternde Eigenschaften, somit kann ein vermehrter Spinatverzehr blutdrucksenkend wirken.
Die Antioxidantien Vitamin C und E sorgen außerdem für eine entzündungshemmende Wirkung der grünen Blätter, indem sie freie Radikale unschädlich machen. Mit ca. 50mg ist der frische Blattspinat in Sachen Vitamin C sogar gleichauf mit der Orange! Auch Beta-Carotin, also die Vorstufe zu Vitamin A, ist in hoher Konzentration in Spinat vorhanden. Kleines Blatt, große Power.
Auf der nächsten Seite erfährst du mehr über Popeyes Spinatkonsum und was sich noch in Spinat verbirgt.
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Über die Serie
Avocado, Gojibeeren, Acai & Co. Die Rede ist von sogenannten Superfoods, welche den Körper bekanntlich entgiften und das Immunsystem stärken sollen. Wir gehen dem Ernährungstrend und Marketinghype auf den Grund und untersuchen, ob diese wirklich vital- und nährstoffreicher sind als herkömmliche Nahrungsmittel. Wir zeigen euch, welche regionalen Alternativen es zu den Exoten gibt und wie sie euch bei einer Krebsdiagnose gesundheitlich unterstützen können.
In unserer Superfood-Serie findest du nicht nur überraschende Gesundheitsbenefits, spannende Tipps, erstaunliche Fakten sowie den ein oder anderen heißen Kochtipp, sondern auch unsere Kurvenkratzer-Fact-Sheets, mit allen „healthy facts“ zu den jeweiligen Superfoods, alle auf einen Blick!